Als gelungen kann der Auftakt zur Saison 2005
/ 2006 für TuRa II angesehen werden. Direkt am ersten Spieltakt sollte es
nach Bachum gehen. Die dortige Reservemannschaft war in der Vergangenheit
alles andere als ein Traumgegner für Freienohl. Gerade mal ein mageres Pünktchen
konnte TuRa in den letzten drei Jahren aus dem „Kleinkabinen“- Stadion
mitnehmen.
Trainer Veltins stand fast die komplette
Besetzung zur Verfügung. Lediglich Jens, Ahmed, Dennis, Günni und
Nachwuchshoffnung Lulu fehlten. Allerdings war die Befürchtung groß,
dass die Konzentration bei einigen Spielern mangels Schlaf bzw. „Dank“
Alkoholpegels durch die vorabendliche Geburtstagsfete von Mitspieler
Wreditsch ein wenig eingeschränkt sein könnte. Präventive Maßnahmen
wurden daher ergriffen: Geburtstagsfetengastgeber Wrede sollte seinen
Platz in der Abwehr zunächst für Sibbi räumen. Dieser Entscheidung des
Trainers sah er mit seinen doch etwas kleinen Augen dann auch gelassen
entgegen. Die Torwartfrage klärte sich zu Gunsten von Pingel, dem
aufgrund regelmäßigerer Trainingsbeteiligung der Vorzug gegenüber Kossi
gegeben wurde.
Nach Vorbesprechung und einem Plädoyer des
Trainers für mehr Disziplin und Engagement im Spiel, ging es los Richtung
Bachum.
Dort angekommen erwartete das Team auch schon die erste negative Überraschung:
Freudig grüßend betrat genau der Schiedsrichter das Spielfeld, der allen
Beteiligten noch durch seine grottenschlechte Leistung im letztjährigen
Hinrunden- Spiel gegen Erlenbruch in (nicht guter, dafür aber bleibender)
Erinnerung war (remember the Rote Karte gegen Goldi and the Freistoß, den
er auf Drängen der Erlenbrucher kurzerhand mal schnell in einen Elfmeter
umwandelte...)
Kein gutes Omen also... Doch wer weiß,
vielleicht hatte der gute Mann ja damals einfach nur einen schlechten Tag
gehabt, hatte inzwischen die Grundregeln des Fußballs gelernt, hatte
einen VHS-Kurs in Sachen Autorität absolviert? - Er hatte es
offensichtlich NICHT!! Im Gegenteil er krönte seine miserable Leistung
von Erlenbruch mit einer schiedsrichterlichen Darbietung, die so ziemlich
jeder Beschreibung spottet: Beginnend nach dem Motto: „Wer zuerst bzw.
am lautesten schreit, bekommt den Pfiff“, machte er sich anscheinend
auch noch einen Spaß daraus, erst Minuten nach einer Regelwidrigkeit zu
pfeifen, sofern er denn überhaupt pfiff. Im weiteren Verlauf des Spiel
beschränkte er sich dann fast nur noch auf die Rolle eines teilnahmslosen
Statisten.
Angesichts dieser wirklich mehr als dürften Vorstellung, grenzte es daher
fast an ein Wunder, dass das Spiel nicht aus den Fugen geriet. Gleich
mehrere schon fast als brutal zu bezeichnende Fouls an Ünal wurden nicht
geahndet. Dabei hätte der Referee bei diesen Vergehen einfach nach Gehör
zu pfeifen brauchen. Die Tritte und Kontakte waren jedenfalls bis weit über
die Spielfeldgrenze hinaus zu hören. Selbst Libbo als tapferer
Linienrichter konnte diesem verwerflichen Treiben keinen Einhalt
gebieten...
Fußball gespielt wurde allerdings auch noch. Und zwar in den ersten 10
– 15 Minuten hauptsächlich von den Gastgebern, die die Partie mit einem
enormen Druck und Tempo begangen. Das TuRa- Tor befand sich ein ums andere
Mal im Belagerungszustand. Allerdings konnte die Abwehr um Libero Horst
die Situationen mehr oder weniger souverän lösen. TuRa kam nun mehr ins
Spiel. Mittelfeldmotor Ünal verteilte mit viel Übersicht die Bälle an
seine Kollegen Flüchtfix und Eldin, die jedoch im Abschluss heute keine
besonders glückliche Figur machten.
So gut sich die Abwehr inzwischen auch formiert hatte, war sie dann in der
38. Minute plötzlich durch einen unglücklichen Zufall doch aus den
Angeln gehoben. Nach einem Abpraller geriet der misslungene Schussversuch
eines Bachumers zur Vorlage für einen Teamkollegen. Dieser konnte den
Ball aus kurzer Distanz an den machtlosen Pingel vorbeischieben. 1:0 für
Bachum.
Sollte Bachum einmal mehr zum Waterloo für Freienohl werden??
Kurz vor der Halbzeit bahnte sich ein denkwürdiger Spielerwechsel an:
Wrede sollte für den angeschlagenen Sibbi das Feld beackern. Wrede??
Bachum?? Da war doch mal was... Richtig! Vor zwei Jahren hatte Wreditsch
zum Saisonauftakt an dieser Spielstätte beim Stande von 0:0 eine Großchance
kläglich „verwredelt“, als er das Kunststück vollbrachte, einen Ball
auf der Torlinie fast senkrecht über das gegnerische Tor zu bugsieren.
DIESER Wrede, der zudem ja bekanntlich am Abend zuvor als Gastgeber seiner
Geburtstagsfeier etwas üppiger dem Alkohol frönen durfte und musste,
sollte es richten??
Die Fußballwelt, samt Edelfan schüttelte skeptisch den Kopf. Wolfgang
„Lunde“ Rensmann’s Freundin platzte der McDonalds-Milchshake-Becher,
und Jolly blähte...
0:1 aus Freienohler Sicht hieß es dann zur Halbzeitpause, in der Trainer
Veltins seinen Leuten eine gute Leistung bescheinigte, die Spieler zum
weiteren Kämpfen motivierte und zuversichtlich auf die zweite Hälfte
einstimmte.
In dieser entwickelte sich dann eine Partie, die hauptsächlich von Zweikämpfen
im Mittelfeld dominiert wurde. Chancen gab es zwar auf beiden Seiten,
jedoch keine zwingenden Einschussmöglichkeiten. Nachdem Matz für den
Wespenstich geplagten Bro kam, hatte in der 60. Minute dann Wrede seinen
großen Auftritt:
Angriff über die rechte Seite. Matz spielt zu Eldin. Der versucht aus
spitzen Winkel von der Sechzehner-Seitenlinie aufs Tor zu schießen. Der
Ball fliegt dicht über dem Boden an Freund, Feind und Torwart vorbei,
steuert aufs lange Eck zu. Doch leider hat Eldin nicht genau genug
gezielt.
Der Ball droht knapp am Tor vorbei ins Aus zu fliegen. Da kommt Wrede!!
Mit vollem Schwung aus dem langen Anlauf grätscht er (wie damals)
todesverachtend dem Tor entgegen, schleudert (wie damals) dem Ball die
volle Masse seines Körpers entgegen. Er trifft (wie damals) den Ball, verändert
(wie damals) dadurch die Flugbahn der Ochsenblase... Die Freienohler Fans
und Spieler, wohlwissend von Wredes Schusskünsten in der Vergangenheit,
richten die Augen gen Himmel, suchen mit ihren Blicken die Atmosphäre
nach einem runden Flugobjekt ab...
Vergeblich... ...denn der Ball zappelt im Netz!!!!!! 1:1 Ausgleich!!!
Wahnsinn!!
Zwar konnte TuRa (inzwischen mit Goldi, der in der 70. Minute für den
ebenfalls angeschlagenen Kampi kam) trotz erhöhtem Druck das
Unentschieden leider nicht in einen (nicht einmal unverdienten) Auswärtssieg
umwandeln. Jedoch kann und muss man mit diesem Punktgewinn gegen den
bisherigen Angstgegner sehr zufrieden sein, zumal es der Schiedsrichter
aus welchen Gründen auch immer in der Schlussphase offensichtlich, wie
seinerzeit in Erlenbruch, darauf anlegte, TuRa auf die Verliererstraße zu
schicken. Doch selbst vier Minuten Nachspielzeit mit zwei fälschlich
gegebenen Ecken und einem höchst strittigen Freistoß, der in einem
Lattenschuss resultierte, nahmen TuRa nicht mehr die Butter vom Brot.
Ein Punkt in Bachum. Eine achtbare Ausbeute. Angesichts der Heimstärke
der Bachumer, werden sicherlich nicht viele Mannschaften in diesen Genuss
kommen...
Mit diesem Erfolgserlebnis zum Auftakt heißt es nun: Nachlegen!!! Drei
Heimspiele in Folge. Eine größere Chance zum Start einer Serie wird TuRa
sicherlich so schnell nicht wieder bekommen. Also, TuRa:
RRRRRRRRRRAAAAAAAAAANNNNNNNNNN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Aufstellung: Pingel – Sibbi (Wrede, 43.) – Bölte – Horst – Kampi
(Goldi, 70.) – Saschbe – Hans – Bro (Matz, 55.) – Ünal – Eldin
- Flüchter
Tore: 1:0 Bachum (38.) , 1:1 WREDE (60.)
Zuschauer: u.a. Edelfan, Jolly, Lunde + bessere Hälfte,
Linienrichter: Libbo
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