Peinliche Heimvorstellung von Tura II

28.08.2005  TuRa II - Erlenbruch I  0:2


Spiele zwischen TuRa und Erlenbruch dürften im „Kicker“ wohl kaum unter der Rubrik „Freundschaftsspiele“ auftauchen. Im Gegenteil: Die Partien gegen die „Schläft-Ihr“-Brüder vom Sepp-Herberger-Stadion am McDonalds- Platz zeugten in der Vergangenheit stets von einer Brisanz, wie sie die meisten jüngeren Zuschauer wohl eher aus Computerspielen wie „Resident Evil“ oder „Half-Life“ kennen, sehr alte Zuschauer eventuell noch von Stalingrad.

Bei der Heimpremiere für die Saison 2005 / 2006 sollte diesmal für TuRa der Schlüssel zum Erfolg absolute Disziplin sein. Sollten unsere Spezis aus Erlenbruch (Edelfan mutmaßte seinerzeit, dass der Begriff „Erlenbruch“ eventuell von antiken Zeiten herrühre und auf eine Strafgefangenenkolonie hinweise. Die Historiker forschen derzeit an dieser Theorie...) auch diesmal noch so sehr versuchen, uns mit Provokationen und Gemeinheiten jeglicher Art zu piesacken: Die Parole lautete: Keep cool...

Naja... 
Offensichtlich hatten die meisten TuRaner dieses Motto ein wenig ZU sehr verinnerlicht und agierten von Anfang an nicht nur cool, sondern nahezu wie erstarrt...
Waren die Spieler vielleicht geschockt von dem guten Wetter?
Vielleicht entrüstet darüber, dass der Verband als Ersatz für den offiziell angesetzten Schiedsrichter unseren „kompetenten“ Bekannten vom letzten Spiel gegen Bachum bzw. dem skandalösen Erlenbruch- Hinspiel der letzten Saison eingeladen hatte?
Fehlte Mikuh? (Wo ist das Viech überhaupt abgeblieben??)
Hatten eventuell einige Leute DOCH etwas zu lange gefeiert am Tag zuvor?
Man weiß es nicht...

Was man jedoch sehen konnte, war, dass fußballerische und kämpferische Qualitäten von Seiten Freienohls wirklich kaum aufkokelten (von „aufblitzen“ darf mit Rücksicht auf Zeus und Thor an dieser Stelle gar nicht erst gesprochen werden...). Mangelhaftes Zweikampfverhalten, so gut wie keine Bewegung ohne Ball. Erschreckend...

Unweigerliche Konsequenz aus dem fußballerischen Offenbarungseid: Das 1:0 von Erlenbruch in der 26. Minute. Hochverdient.

Wer glaubte, dieser Schock würde eine Initialzündung bei TuRa bewirken, sah sich getäuscht. Weiter ging die lustlose Show. Neuzugang Dennis Kordel, der noch einigen Trainingsrückstand aufwies, räumte nach 36 Minuten das Feld. Für ihn kam Flüchter, der aber auch im Spiel nach vorne keine Akzente setzen konnte. 

Auch ein Pausen-Donnerwetter von Trainer Veltins mit Ankündigung, unbequeme Maßnahmen in den kommenden Wochen zu ergreifen, sollte sich in der zweiten Halbzeit die Spielkultur nicht gravierend ändern, schien auf taube Ohren gestoßen zu sein. Standen die meisten Spieler in der ersten Halbzeit „nur“ weitgehend neben sich, so erweckten sie im zweiten Durchgang teilweise den Eindruck, nun überhaupt nicht mehr auf dem Platz zu sein. Die Einwechslung von Torjäger Wrede, er kam in der Halbzeit für den angeschlagenen Kampi, blieb ebenfalls fruchtlos.

Wenn einige Spieler, die in der Vergangenheit schon oft ihr spielerisches Können unter Beweis gestellt hatten, heute schon keine fußballerischen Kabinettstückchen präsentiert, wollten sie ihre schlechte Leistung anscheinend durch Meckern und Disziplinlosigkeiten wettmachen. Die Rechnung der Erlenbrucher, durch hartes Einsteigen und linke Tricks zu provozieren, ging somit vollends auf, zumal der Schiedsrichter einmal mehr überfordert war. 

Wir schreiben die 55. Minute: Bei einem der seltenen Freienohler Konter wird Eldin im gegnerischen Strafraum gefoult. Anstatt sich darüber zu freuen, dass der Schiedsrichter diese Unsportlichkeit ausnahmsweise mal gepfiffen hat und somit die Möglichkeit zum schmeichelhaften Ausgleich gegeben war, hatten Eldin (der zuvor schon von einem Erlenbrucher geschlagen wurde, ohne dass der Schiedsrichter dieses geahndet hätte) und Hans nichts besseres zu tun, als sich zunächst mit einigen Erlenbrucher Spielern verbal zu zoffen, später sich sogar noch mit einigen schlichtenden Teamkollegen anzulegen. In der Hitze des Gefechts nahm sich dann auch noch ausgerechnet der aufgebrachte Eldin den Ball zur Ausführung des Strafstoßes. Ein Pfiff, ein Schuss, ein leichtes metallisches Geräusch: Außenpfosten!! Großchance vorbei... ...das Meckern ging jedoch weiter.

Wenige Minuten später die entgültige Entscheidung zugunsten von Erlenbruch. 2:0, die Messe war gelesen...

Unrühmlicher Höhepunkt des Spiels dann in der 76. Minute, kurz nachdem Bro für den unglücklichen Goldi ins Spiel kam. Ein Erlenbrucher ASI betätigte sich gegen Ünal als Rijkaard-Imitator. Der Angespuckte revanchierte sich entsprechend mit einem Rempler. Diese Vergehen blieben sogar dem ansonsten ja bekanntlich nicht gerade souveränen Schiri verborgen. Logische Konsequenz: Rote Karte für beide Spieler.

Zwar beruhigten sich die Gemüter auf dem Platz danach ein wenig. Aus Freienohler Sicht kam aber auch in der Schlussphase kein wirkliches Aufbäumen gegen die Niederlage zustande. 

Die Freienohler Fans (sofern sie es nach DIESER müden Vorstellung noch sein sollten), konnten sich einzig an den munteren Linienrichter-Kapriolen am Spielfeldrand erfreuen. „Pottdeckel“- Libbo, ermutigt durch die umsitzende Crew Ersatzspieler, schwang in den ersten Minuten gekonnt den befähnten Plastikstock und dirigierte diesen auch graziös zu einer von allen Fans geforderten Fehlentscheidung zugunsten TuRas ;-) Leider verspielte er seinen Linkheits- Credit innerhalb kürzester Zeit, als er Matz mit den Worten „Hier, nimm mal. Ich komme sofort wieder.“ die Flagge in die Hand gab, und erst nach mehreren (für Matz unzähligen) Minuten mit einer schmackhaften Kanne Bier wieder auftauchte. Danach war dann leider auch Essig mit turanischem Fahnengewinke... (Fazit: Libbo mit Bier = Gerechtigkeitsfanatiker!! ??)

Sei’s drum: SOOO oft hätte Libbo garnicht für TuRa winken können, als dass das Spiel hätte aus TuRa- Sicht positiv verlaufen können.
Insgesamt gesehen eine verdiente Niederlage!! So disziplin- und planlos darf man sich einfach nicht präsentieren.

Das Spielerkarussell hat durch diese Partie Fahrt aufgenommen und sucht neue Mitfahrer...


Aufstellung:
Kossi – Jens – Bölte – Horst – Kampi jr. (Wrede, 45.) – Saschbe – Hans – Goldi (Bro, 75.) - Ünal – Eldin – Kordel (Flüchter, 38)

Tore:
0:1 Erlenbruch (26.) , 0:2 Erlenbruch

Rote Karte: 
Ünal (76.) Rempler gegen Gegenspieler nach dessen Spuck-Attacke

Zuschauer:
3. Mannschaft- Legende Martin P.; Bademeister Kettler; Matzens bessere, schönere, klügere und besser riechende Hälfte; Ehrenspielführer Lulu; Mr. & Mrs. McDonald ;-) 

Linienrichter: 
zunächst: Libbo, der Linkische ;-) 
zwischendurch: Matz, der Ungeduldige,
dann wieder: Libbo, der Faule mit Bier ;-)

 

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