Spiele zwischen TuRa und Erlenbruch dürften im „Kicker“ wohl kaum
unter der Rubrik „Freundschaftsspiele“ auftauchen. Im Gegenteil: Die
Partien gegen die „Schläft-Ihr“-Brüder vom Sepp-Herberger-Stadion am
McDonalds- Platz zeugten in der Vergangenheit stets von einer Brisanz, wie
sie die meisten jüngeren Zuschauer wohl eher aus Computerspielen wie
„Resident Evil“ oder „Half-Life“ kennen, sehr alte Zuschauer
eventuell noch von Stalingrad.
Bei der Heimpremiere für die Saison 2005 / 2006 sollte diesmal für
TuRa der Schlüssel zum Erfolg absolute Disziplin sein. Sollten unsere
Spezis aus Erlenbruch (Edelfan mutmaßte seinerzeit, dass der Begriff
„Erlenbruch“ eventuell von antiken Zeiten herrühre und auf eine
Strafgefangenenkolonie hinweise. Die Historiker forschen derzeit an dieser
Theorie...) auch diesmal noch so sehr versuchen, uns mit Provokationen und
Gemeinheiten jeglicher Art zu piesacken: Die Parole lautete: Keep cool...
Naja...
Offensichtlich hatten die meisten TuRaner dieses Motto ein wenig ZU sehr
verinnerlicht und agierten von Anfang an nicht nur cool, sondern nahezu
wie erstarrt...
Waren die Spieler vielleicht geschockt von dem guten Wetter?
Vielleicht entrüstet darüber, dass der Verband als Ersatz für den
offiziell angesetzten Schiedsrichter unseren „kompetenten“ Bekannten
vom letzten Spiel gegen Bachum bzw. dem skandalösen Erlenbruch- Hinspiel
der letzten Saison eingeladen hatte?
Fehlte Mikuh? (Wo ist das Viech überhaupt abgeblieben??)
Hatten eventuell einige Leute DOCH etwas zu lange gefeiert am Tag zuvor?
Man weiß es nicht...
Was man jedoch sehen konnte, war, dass fußballerische und kämpferische
Qualitäten von Seiten Freienohls wirklich kaum aufkokelten (von
„aufblitzen“ darf mit Rücksicht auf Zeus und Thor an dieser Stelle
gar nicht erst gesprochen werden...). Mangelhaftes Zweikampfverhalten, so
gut wie keine Bewegung ohne Ball. Erschreckend...
Unweigerliche Konsequenz aus dem fußballerischen Offenbarungseid: Das
1:0 von Erlenbruch in der 26. Minute. Hochverdient.
Wer glaubte, dieser Schock würde eine Initialzündung bei TuRa
bewirken, sah sich getäuscht. Weiter ging die lustlose Show. Neuzugang
Dennis Kordel, der noch einigen Trainingsrückstand aufwies, räumte nach
36 Minuten das Feld. Für ihn kam Flüchter, der aber auch im Spiel nach
vorne keine Akzente setzen konnte.
Auch ein Pausen-Donnerwetter von Trainer Veltins mit Ankündigung,
unbequeme Maßnahmen in den kommenden Wochen zu ergreifen, sollte sich in
der zweiten Halbzeit die Spielkultur nicht gravierend ändern, schien auf
taube Ohren gestoßen zu sein. Standen die meisten Spieler in der ersten
Halbzeit „nur“ weitgehend neben sich, so erweckten sie im zweiten
Durchgang teilweise den Eindruck, nun überhaupt nicht mehr auf dem Platz
zu sein. Die Einwechslung von Torjäger Wrede, er kam in der Halbzeit für
den angeschlagenen Kampi, blieb ebenfalls fruchtlos.
Wenn einige Spieler, die in der Vergangenheit schon oft ihr
spielerisches Können unter Beweis gestellt hatten, heute schon keine fußballerischen
Kabinettstückchen präsentiert, wollten sie ihre schlechte Leistung
anscheinend durch Meckern und Disziplinlosigkeiten wettmachen. Die
Rechnung der Erlenbrucher, durch hartes Einsteigen und linke Tricks zu
provozieren, ging somit vollends auf, zumal der Schiedsrichter einmal mehr
überfordert war.
Wir schreiben die 55. Minute: Bei einem der seltenen Freienohler Konter
wird Eldin im gegnerischen Strafraum gefoult. Anstatt sich darüber zu
freuen, dass der Schiedsrichter diese Unsportlichkeit ausnahmsweise mal
gepfiffen hat und somit die Möglichkeit zum schmeichelhaften Ausgleich
gegeben war, hatten Eldin (der zuvor schon von einem Erlenbrucher
geschlagen wurde, ohne dass der Schiedsrichter dieses geahndet hätte) und
Hans nichts besseres zu tun, als sich zunächst mit einigen Erlenbrucher
Spielern verbal zu zoffen, später sich sogar noch mit einigen
schlichtenden Teamkollegen anzulegen. In der Hitze des Gefechts nahm sich
dann auch noch ausgerechnet der aufgebrachte Eldin den Ball zur Ausführung
des Strafstoßes. Ein Pfiff, ein Schuss, ein leichtes metallisches Geräusch:
Außenpfosten!! Großchance vorbei... ...das Meckern ging jedoch weiter.
Wenige Minuten später die entgültige Entscheidung zugunsten von
Erlenbruch. 2:0, die Messe war gelesen...
Unrühmlicher Höhepunkt des Spiels dann in der 76. Minute, kurz
nachdem Bro für den unglücklichen Goldi ins Spiel kam. Ein Erlenbrucher
ASI betätigte sich gegen Ünal als Rijkaard-Imitator. Der Angespuckte
revanchierte sich entsprechend mit einem Rempler. Diese Vergehen blieben
sogar dem ansonsten ja bekanntlich nicht gerade souveränen Schiri
verborgen. Logische Konsequenz: Rote Karte für beide Spieler.
Zwar beruhigten sich die Gemüter auf dem Platz danach ein wenig. Aus
Freienohler Sicht kam aber auch in der Schlussphase kein wirkliches Aufbäumen
gegen die Niederlage zustande.
Die Freienohler Fans (sofern sie es nach DIESER müden Vorstellung noch
sein sollten), konnten sich einzig an den munteren Linienrichter-Kapriolen
am Spielfeldrand erfreuen. „Pottdeckel“- Libbo, ermutigt durch die
umsitzende Crew Ersatzspieler, schwang in den ersten Minuten gekonnt den
befähnten Plastikstock und dirigierte diesen auch graziös zu einer von
allen Fans geforderten Fehlentscheidung zugunsten TuRas ;-) Leider
verspielte er seinen Linkheits- Credit innerhalb kürzester Zeit, als er
Matz mit den Worten „Hier, nimm mal. Ich komme sofort wieder.“ die
Flagge in die Hand gab, und erst nach mehreren (für Matz unzähligen)
Minuten mit einer schmackhaften Kanne Bier wieder auftauchte. Danach war
dann leider auch Essig mit turanischem Fahnengewinke... (Fazit: Libbo mit
Bier = Gerechtigkeitsfanatiker!! ??)
Sei’s drum: SOOO oft hätte Libbo garnicht für TuRa winken können,
als dass das Spiel hätte aus TuRa- Sicht positiv verlaufen können.
Insgesamt gesehen eine verdiente Niederlage!! So disziplin- und planlos
darf man sich einfach nicht präsentieren.
Das Spielerkarussell hat durch diese Partie Fahrt aufgenommen und sucht
neue Mitfahrer...
Aufstellung:
Kossi – Jens – Bölte – Horst – Kampi jr. (Wrede, 45.) – Saschbe
– Hans – Goldi (Bro, 75.) - Ünal – Eldin – Kordel (Flüchter, 38)
Tore:
0:1 Erlenbruch (26.) , 0:2 Erlenbruch
Rote Karte:
Ünal (76.) Rempler gegen Gegenspieler nach dessen Spuck-Attacke
Zuschauer:
3. Mannschaft- Legende Martin P.; Bademeister Kettler; Matzens
bessere, schönere, klügere und besser riechende Hälfte; Ehrenspielführer
Lulu; Mr. & Mrs. McDonald ;-)
Linienrichter:
zunächst: Libbo, der Linkische ;-)
zwischendurch: Matz, der Ungeduldige,
dann wieder: Libbo, der Faule mit Bier ;-)
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