Blamables Ballgestocher:
Spielt Tura mit "Elf gegen Neun", dann können sich nur die Gäste freu'n...

17.04.2006  
TuRa II - Aguias Neheim-Hüsten  1:1

 

Gerade mal ein Tor und drei Punkte aus den letzten vier Spielen. Keine wirklich gute Bilanz für die Mannschaft von TuRa II. Viel schlimmer als die dürftige Ausbeute aus den vergangenen Partien ist jedoch die Tatsache, dass dabei die spielerische und kämpferische Leistung inzwischen wirklich Grund zur Beunruhigung gibt. Die treuen Fans, die sich Woche für Woche zu den verschiedenen Schauplätzen der Kreisliga C schleppen, waren in der Vergangenheit wahrlich besseres gewohnt. Zumindest gab es früher ab und an mal ein Tor.

Lulu, Edelfan und Lunde:

 Drei neue Bewerber für einen Platz im Sturm??

Gegen Aguias Neheim sollte sich dies am Ostermontag endlich ändern. Schließlich war ein Team zu Gast, das in der Tabelle sogar noch hinter TuRa steht. Davon gibt es ja derzeit auch nicht gerade viele...

Ein Schicksalsspiel also, wie es im Buche steht. Trainer Veltins forderte dann auch von seinen Jungs einen Sieg. Einen Sieg als passende Antwort auf die Hinspielpleite in Neheim, als Aguias die TuRaner nicht nur mit 2:0 sondern auch noch mit höhnischem Gelächter nach Hause schickte.

Konzentration beim Abspiel und im Abschluss, energisches Zweikampfverhalten und Bewegung hieß die Marschroute des Trainers. Kurzum: Endlich all das umsetzen, was in den letzten Spielen sträflich vernachlässigt wurde. Im Sturm sollten heute Saschbe und Kampi jr. ihre Chance bekommen. Es dürfte wohl noch nie so einfach gewesen sein, einen Stammplatz im Sturm zu ergattern, schließlich betonte Veltins noch extra: "Wer trifft ist erstmal dabei. Wenn wir schon keinen richtigen Stürmer haben, dann muss ich mir die Stürmer eben backen!!"

Horst zeigt es noch extra an: "Da geht's lang!"

Passkontrolle in der TuRa-Kabine. "Wundert Euch nicht, wenn gleich drei von Euch keinen Gegenspieler haben. Aguias hat nur acht Spieler". Den Worten des Schiedsrichters folgte ein freudiges Raunen seitens der TuRa-Spieler. Das Spiel war schon so gut wie gewonnen. Jetzt sollte es nur noch auf die Höhe des Sieges ankommen. Einigen Spielern war der Gedanke an die Torjägerkanone, den Titel "König der Küppelkampfbahn" schon deutlich ins Gesicht geschrieben. Erinnerungen an das Spiel vor wenigen Jahren gegen Niedereimer II wurden wach, als die damals ebenfall nur mit acht Spielern angetretenen Gäste schon zur Halbzeit beim Stand von 8:0 für TuRa aufgaben. Trainer Veltins versuchte seinen Spielern noch einzutrichtern, dass dieses Spiel angesichts der bisher  mangelhaften Chancenverwertung bestimmt kein Selbstläufer werden würde. "Spielt flach über außen, macht das Spiel breit, schafft Raum. Die werden sich hinten reinstellen und auf Konter lauern. Also hellwach und konzentriert sein!"

Anstoß: Fast schien es so, als wollte sich TuRa wenigstens diesmal an die Weisungen des Trainers halten: Druckvoller Beginn: 3. Minute. Jens mit einem seiner berühmten Alleingänge durch die Mitte. Hindurch durch Freund und Feind. Hinein in den Sechzehner. Jetzt nur noch den Torwart überwinden. Das klappt zwar, jedoch kullert der Ball einige Meter am Kasten vorbei ins Toraus.

Guter Auftakt von TuRa. Chancen im Minutentakt. Doch wie zuletzt blieb der Erfolg aus...

Nur eine Minute später: Spiel über außen. Hohe Flanke von Bro, direkt in den Fünfer. Kampi verpasst nur knapp.

Da war sie wieder, die eklatant schwache Verwertung der Torchancen. Die Fans hatten ein ums andere Mal den Torjubel auf den Lippen. Stattdessen gab's die inzwischen leider schon typische Handbewegung der TuRa-Anhänger: Den Schlag vor die Stirn. 

Lulu: Ein Gesicht, das nur Mütter lieben können...

 ...aber das die TuRaner Chancenverwertung exakt widerspiegelt...

Was passiert, wenn man die Buden vorne nicht wegmacht? Da war doch was... Richtig! - So etwas rächt sich meistens. Und die Rache folgte auch prompt auf dem Fuß: 10. Minute. Konter Aguias über rechts. Kampi wird überlaufen. Flacher Pass in den Fünfer. Horst lenkt den Ball ins eigene Tor.

0:1 für Aguias. Zur Erinnerung: Aguias bis dahin mit drei (3 !!!!) Spielern weniger auf dem Platz!!

Naja, kann passieren. Vielleicht der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit? Vielleicht würde TuRa ja jetzt endlich mal zeigen, warum ein Fußballfeld überhaupt ZWEI Tore besitzt?

Nur wenige Augenblicke später hätte Kampi jr. beinahe sein Ticket für den Sturmplatz gelöst: Sein Schuss aus 16 Metern ging jedoch knapp am Tor vorbei. Dass Saschbe zwar weniger genau zielen, dafür aber umso weiter schießen kann, bewies er in der 14. Minute: Sein Schuss landete auf dem Tennis-Platz. Noch schlechter zielen konnte allerdings Flüchter, der dem gegnerischen Torwart eine Pause gönnen wollte und einen Freistoß aus 25 Metern erstmal Richtung Eckfahne drosch.    

 Hier stimmte der Einsatz mal...

Chancen für TuRa im Minutentakt. 18. Minute: Doppelchance. Zunächst kommt Kampi bei einer Flanke wieder einen Schritt zu spät, und Kordel schießt den Torwart an. Wenig später: Jens über außen in den Strafraum. Schuss! Außennetz. So viele Chancen und kein zählbares Resultat. Das darf doch nicht wahr sein!

Das dachte sich auch der Trainer und wechselte in der 30. Minute gleich doppelt aus: Für Flüchter und Gonzo, die nicht gerade ihren besten Tag hatten, kamen Ahmed und Goldi.

Ein Glücksgriff! Denn das dynamische Duo führte sich gleich fulminant ein: Ahmed über links, flacher Pass auf Goldi. Der mit Übersicht und einem gefühlvollen Schuss halbhoch ins rechte Eck. 1:1!! Na endlich. Einmal so gespielt, wie vor dem Spiel gewünscht, sofort stellt sich auch der Erfolg ein.

"Jetzt geht's los!" dachten die TuRa-Fans. Das wurde aber auch langsam Zeit, schließlich war weder das Wetter, noch das Spiel bisher sehr erwärmend.

Doch sie sollten sich irren: Nichts war es mit einem TuRaner Sturmlauf. Stattdessen kam Aguias brandgefährlich vor die Freienohler Bude. 36. Minute: mutterseelenallein kann ein Neheimer den Ball in der TuRa-Hälfte aufnehmen. Fernschuss aus 28 Metern. Knapp über das Tor. Torwart Kossi zurecht sauer.

ansonsten war TuRa meist einen Schritt zu spät...

TuRa kam nur noch einmal in die Nähe des Gästetores. In der 43. Minute zieht Kampi aus 20 Metern ab. Der Keeper kann den Ball aber über die Latte lenken.

Halbzeit. Die Fans draußen zuckten zusammen. Ein Gewitter? Nein! Es war das Donnerwetter vom Coach, das bis auf den Platz zu hören war. Der Trainer zurecht verärgert. Alle Warnungen, alle Anweisungen waren in den Wind geschossen worden. Kein Spiel über außen, keine Flachpässe, vom Zweikampfverhalten ganz zu schweigen.

Eigentlich konnte es jetzt nur noch besser werden. Und direkt der erste Angriff nach Wiederanpfiff machte Hoffnung: Bro und Wrede über links. Flache Doppelpässe. Die Neheimer, inzwischen mit neun Leuten auf dem Feld wurden schwindlig gespielt. Das machte doch Mut.

Aber es war nur ein Strohfeuer. Danach ging nämlich garnichts mehr: TuRa harmlos, planlos, ideenlos. Immer nur hohe Bälle nach vorn, die die Aguias-Abwehr mit Leichtigkeit entschärfen konnte.

Spielerisch war jetzt nur noch eine Mannschaft auf dem Feld: Das Team der Gäste. Geschickt machten die Gegner die Räume dicht, erspielten sich eine dicke Konterchance nach der anderen. Teilweise tauchten sie sogar mit vier gegen zwei vor Kossis Kasten auf!  Man musste sich fragen, welche Mannschaft eigentlich zwei Mann weniger auf dem Platz hatte.

Kampfbetonter guter Einsatz (zumindest von Seiten der Gäste)

Während die Gäste aufgrund ihrer hochkarätigen Chancen sogar dem Siegtreffer nahe waren, in der 75. Minute hätten sie normalerweise sogar einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen müssen, besaß TuRa in der gesamten zweiten Halbzeit gerade mal eine Chance. Dass diese dann ausgerechnet Heimat-Urlauber Christian Pingel hatte, der eigentlich nur als Zuschauer zum Sportplatz gekommen war, sollte der restlichen Mannschaft zu denken geben. Pingel setzte in der 85. Minute den Ball nur knapp neben den Pfosten. Nicht aus Unvermögen. In diesem Fall war es wohl schlichtweg Pech. Allerdings hätten die tapfer kämpfenden Neheimer eine Niederlage auch nicht verdient gehabt...

Ein glückliches Unentschieden. Zuhause! Gegen gerade mal neun Gegenspieler! - Oje, TuRa! Wo soll das noch hinführen?
Oder, um es mit Goldi's geflügelten Worten zu sagen: "Wenn wir gegen DIE nicht gewinnen, gegen wen DANN?" - Eine Frage, die durchaus berechtigt ist...

 

Aufstellung:
Kossi - Gonzo (Goldi, 30. Min) – Wredic –
Kampi sen. - Jens - Bro – Kordel – Horst – Flüchtfix (Ahmed, 73. Min) - Saschbe (Pingel, 67. Min) – Kampi jr.

Tore:
0:1 Aguias (10.)
1:1 Goldi (33.)

Zuschauer:
Edelfan, Sibbi, Lunde & Anja (die in weiser Voraussicht dem Debakel erst ab der zweiten Hälfte beiwohnte), Bademeister Andre, Eldin, Frau Kossi, Frau Kossi junior, Janine Hofmann, der Lulu und sein Sohn, dem Lulu sein Sohn dessen Pokemon-Heft 

Linienrichter: 
Libbo, der Genaue

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