Missglückte Revanche: Letztes Heimspiel ohne Happy-End...

28.05.2006  
TuRa II - TuS Müschede II  0:3


Eine alte Weisheit lautet: Man trifft sich
immer zweimal im Leben. Beim Fußball (normalerweise) sogar zweimal pro Saison...
Das schöne dabei ist, dass eine Mannschaft dadurch
in der Rückrunde Gelegenheit bekommt, sich für ein vergeigtes Hinspiel zu revanchieren.

Das Hinspiel gegen Müschede II zu Beginn des Jahres war seinerzeit mehr als vergeigt: 5:0 hieß es am Ende für die Gastgeber aus dem Eulendorf. Und mit diesem Ergebnis war TuRa damals noch gut bedient...
Mit Grausen erinnerten sich die Fans an das nach Aussage von Trainer Veltins "schlechteste TuRa- Spiel der Saison". Einige Fans straften ihr Team dann auch durch einen persönlichen Boykott ab (eventuell hatten sie auch nur am Vorabend zu heftig bei den "Alten Herren" gefeiert...)

Wiedergutmachung war angesagt. Das war man den treuen Fans schuldig. TuRa sollte sich im letzten Heimspiel wenigstens mit einem Sieg aus dieser "Scheiß-Saison" (O-Ton des Trainers) verabschieden. Die Voraussetzungen dafür waren eigentlich nicht schlecht: Aguias Neheim hatte tags zuvor schon gegen Erlenbruch verloren, für TuRa war damit der 11. Tabellenplatz sicher. Ünal erkannte dann auch folgerichtig, dass "das inzwischen mehr als fünfmal korrigierte Saisonziel" erreicht sei. Der Druck war also weg, ebenso wie die dunklen Regenwolken, die seit Tagen über dem Küppel kreisten. Schönstes Fußballwetter, um schon mal für die kommende Saison neue Varianten auf den Spielerpositionen auszutesten. Hierzu konnte Trainer Veltins dann sogar aus dem Vollen schöpfen: Sage und schreibe 19 (!) Spieler standen bereit, warteten auf ihren Einsatz. Klar, dass einige Spieler keine Berücksichtigung finden konnten. So blieb der noch immer leicht angeschlagene Sibbi draußen, Libbo durfte mal wieder Justitia beglücken und Fahne schwenken (sowohl die des Linienrichters, als auch seine eigene Knofi- und Bierfahne vom Vortag..). Flüchter und Kampi junior wurden für die Erste geschont. Um den Konkurrenzkampf im Tor anzukurbeln stellte Trainer Veltins Saschbe anstelle von Kossi zwischen die Pfosten.

Lulu zufrieden:

Wetter gut, Eis lecker, die Spielerbank zum Bersten voll!!

Vor dem Spiel redete der Trainer seinen Leuten noch einmal ins Gewissen. Wenn schon spielerisch in dieser Saison bei einigen Spielern nichts laufe, dann müsse wenigstens die Einstellung stimmen. Fehlt beides, Technik und Ehrgeiz, dann sieht es bei TuRa "zappenduster" aus.

Mit einiger Verspätung ging es dann endlich los. TuRa von Anfang an bemüht, das Zepter in die Hand zu nehmen. Doch noch ehe man erste Akzente setzen konnte, rappelte es auch schon im eigenen Netz:

4. Minute. Ein langer Ball aus dem Mittelfeld. Über die gesamte TuRa-Abwehr hinweg. Ein Müscheder Stürmer steht frei halblinks vor dem 16er-Eck. Den Ball kurz angenommen, dann zieht er ab. Flach, trocken, platziert. Saschbe ohne Chance. Er kann dem Ball nur hinterher sehen, wie dieser rechts unten neben dem Pfosten seinen Weg ins Netz findet. 0:1 aus Freienohler Sicht.

Au weia! Wieder ein Debakel? Doch TuRa ließ sich von diesem frühen Gegentreffer nicht beeindrucken, spielte munter nach vorn, kam zu einigen guten Chancen. Wie in der 17. Minute: Wie vom Trainer gefordert, setzt Bro auf rechts zu einer seiner gefürchteten hohen Flanken an. Der Müscheder Keeper ist jedoch hellwach, kann vor dem einköpfbereiten Kordel retten.

Ünal, hier Sieger im Luftkampf

Nur vier Minuten später: Ecke Bro, nach gutem Einsatz von Goldi. Hoher Ball, dicht vor das Tor. Jens verpasst nur knapp.

Durch das energische Spiel nach vorne taten sich allerdings manche Lücken auf. Zudem schien die TuRa-Abwehr nicht mit den Windverhältnissen klar zu kommen: Erneut ein langer Pass aus den Reihen der Müscheder. Mutterseelen allein steht wieder ein Stürmer frei. Ähnliche Position wie beim ersten Treffer. Diesmal ein Lupfer. Über Saschbe hinweg. Latte! Glück für TuRa! - Nicht wirklich: Ein anderer Stürmer ist zur Stelle, schiebt den Ball an Saschbe vorbei. Auch Matz, der auf der Linie retten will, ist chancenlos. 0:2.
23 Minute...  

Jetzt bloß nicht den Sand in die Köpfe stecken, wie Loddar Matthäus zu sagen pflegt. Noch war Zeit genug. Allerdings war es für die TuRa-Fans schon frustrierend anzusehen: Auf der einen Seite nutzte Müschede seine bisher einzigen beiden Chance eiskalt aus. Auf der anderen Seite machte TuRa das Spiel - allerdings erfolglos.

Matz, hoch konzentriert...

Erfolg versprechend waren die Angriffe immer nur dann, wenn es flach und direkt ging. Einige schöne Kombinationen beeindruckten sogar Hobby-Netzer Lulu. Die Doppelpass-Stafette der 27. Minute hatte sogar fast schon B-Liga-Niveau:
Bölte erkämpft sich den Ball an der Mittellinie. Doppelpass mit Matz. Pass auf Jens. Der mit einem herrlichen Außenrist-Schlenzer in den 16er. Doch bevor Kordel die Pocke verwerten kann, ist schon wieder der gegnerische Keeper zur Stelle...

Alles unter Kontrolle in der TuRa-Abwehr...

...mal abgesehen von den beiden Gegentoren...

Der Rest der ersten Halbzeit gehörte nur noch TuRa: 35. Minute. Freistoß von rechts. Bro mit langem Ball auf den zweiten Pfosten. Ünal steht völlig frei. Doch aus nur drei Metern Entfernung köpft er den Ball neben das Tor. Unglaublich!

Der Anschlusstreffer lag in der Luft. Und der Zeitpunkt dafür, kurz vor der Halbzeit, eigentlich genial. Allein, es wurde nichts daraus: Selbst eine gefühlvoll angeschnittene Bro-Ecke landet nur auf der Querlatte...

Der Schein trügt:

Nach Bro's Kunstschuß landet der Ball HINTERM Tor...

 

Halbzeit.

Kopfhoch, Tura. Hier ging noch was. Mit Geduld und zwei neuen Leuten mussten jetzt nur mal langsam die Chancen besser genutzt werden. Horst kam für den angeschlagenen Kampi, rückte als Spielmacher ins Mittelfeld. Jens von nunan als Libero hinten drin. Hans erhielt seine Chance, sich für die nächste Saison zu empfehlen. Für ihn musste Goldi raus, der heute irgendwie nicht ins Spiel fand. "Völlig offen machen, werden wir aber nicht. Wenn wir das 3:0 bekommen, ist das Thema durch." Trainer Veltins forderte Engagement aber keinen blinden Übereifer.

Wiederanpfiff. TuRa direkt mit Schwung und Druck nach vorne. Doch viel zu kompliziert. Gefuckel statt Kurzpassspiel. Und einmal mehr stand man sich selbst im Weg, wie Hans und Horst, oder Ünal und Matz, die sich gegenseitig in aussichtsreicher Position das Leder vom Fuß klauten. Wenigstens wurden ab hier nun keine Chancen mehr kläglich versiebt. Die gab es nämlich erst gar nicht mehr. Zumindest auf TuRa-Seite... Eine "Fahrkarte" von Kordel, etwa zehn Meter über den Kasten, sowie ein harmloser Kopfball von Ünal standen in der zweiten Halbzeit auf dem Freienohler Konto zu Buche.

Wie man es besser und vor allem effektiver macht, zeigten die Gäste. Auf Konter lauernd, machten sie sich die Freienohler Fehler im Mittelfeld eiskalt zunutze. Zwei drei Stationen, ein langer Ball, schon brannte es lichterloh in der TuRa-Abwehr.

59. Minute: Konter Müschede. Knapp vorbei. Kurz darauf, wieder Überzahlspiel vor Saschbes Kasten. Jens kann abwehren. Nachschuss. Knapp drüber!

Die Zeit verrann. 71. Minute: Trainer Veltins musste nun alles auf eine Karte setzen, wechselte den gut kämpfenden Wahl-Hamburger Pingel aus. Für ihn kam Ahmed.  Nur zwei Minuten später, der Genickbruch für TuRa: Ecke von rechts. Völlig frei kann der Müscheder Stürmer Maß nehmen. Ein wuchtiger Kopfball. 0:3.

0:3 dann auch der Endstand.

Außer Spesen nix gewesen. Die Revanche verpasst. TuRa konnte in der ersten Halbzeit gut mithalten, in der zweiten Halbzeit fehlte mal wieder der Biss. Ein verdienter Dreier für Müschede, das einfach abgezockter, gefährlicher und effektiver spielte...

Am Ende waren dann nicht nur die Punkte weg: Zwei Bälle landeten in der Ruhr und traten so ihre eigene Reise zur WM an. Flussabwärts Richtung Ruhrgebiet. Möge ihnen in Zukunft ein besseres Schicksal widerfahren...

(Dass Andre, als Meister des nassen Elements, sich nicht todesmutig in die reißenden Fluten stürzte und die kostbaren Kugeln rettete, sei ihm an dieser Stelle verziehen. Er hat ja in der Vorbereitung noch Gelegenheit genug, im  "Hexenkreisel" beim Training Buße zu tun....)

 

keine erfolgreiche Saison für TuRa...

...doch kein Grund, das Handtuch zu werfen ;-)

Lebbe geht weiter...

 

 

Aufstellung:
SaschBe - Wredic - Matz - Ünal - Kampi sen. (Horst, 46. Min) - Pingel (Ahmed, 71. Min) – Bro  –  Bölte – Goldi (Hans, 46. Min) – Jens – Kordel

Tore:
0:1 Müschede (4.)
0:2 Müschede (23.)
0:3 Müschede (73.)

Zuschauer:
Fanblock: Halb-Däne Edelfan, Lulu, Mietzschboy, Sibbi, Vater Kampi + jüngster Sohn.
Nordkurve: die komplette Damenmannschaft, Bademeister Andre und sein Rocker, Vitali 

Linienrichter: 
Libbo, der Souveräne

 

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