Schon vor dem
Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Niedereimer waren die Erwartungen
nicht sehr groß. In der Vergangenheit setzte es schon des öfteren
deutliche Klatschen für TuRa II.
In der derzeitigen
Verfassung, bei der mangelhaften Chancenausbeute und der zusätzlichen
Personalnot hieß daher die Vorgabe des Trainers: Ein gutes Ergebnis
erzielen, sich nicht abschießen lassen. Mithalten, ähnlich wie es die
Mannschaft bereits am Mittwoch gegen Erlenbruch über 80 Minuten der
Spielzeit getan hat. Kampf: Jeder für jeden. Die Räume auf dem ohnehin
kleinen Platz eng machen. Vielleicht könnte man den Favoriten aus
Niedereimer sogar mit dem ein oder anderen Konter ärgern. Als Lehrspiel in
Hinblick auf die nächste Saison bezeichnete Trainer Veltins das Spiel
gegen den TuS.
Dass das Lehrgeld
so hoch ausfallen würde, sollte keiner ahnen...
Die Hoffnung, ein
gutes Ergebnis zu erzielen, währte gerade mal acht Minuten: Angriff
Niedereimer über rechts. Querpass flach in den Tura-Sechzehner. Horst
grätscht zum Ball, lenkt den Ball unglücklich (aber sehenswert) rechts
oben ins eigene Tor. Keine Chance für "Katze" Libbo, war ja schließlich
auch kein Elfmeter... 1:0 für Niedereimer.
Bis dahin hatte
TuRa noch gut mithalten können. Danach jedoch brachen alle Dämme. Tore im
8-Minuten-Takt. Meist eingeleitet durch Ballverluste im Mittelfeld, die
sich Niedereimer eiskalt zu Nutze machte. Insbesondere der
Alte-Herren-Stürmer des TuS wirbelte die TuRa-Abwehr ein ums andere Mal durcheinander.
16. Minute: Zwei
schnelle Pässe von Niedereimer, Flachschuss. Tor! Keine Chance für Libbo.
2:0
23. Minute:
Einwurf auf der rechten Seite. Kopfballablage an den Elfmeterpunkt.
Eigentlich ja ein klares Ding für Libbo. Bei dem nun folgenden
Gewaltschuss kann er jedoch froh sein, dass er den Ball NICHT abbekommt.
Mit gefühlten 150 km/h knallt der Ball unter die Latte und dann hinter die
Torlinie. 3:0
Zwei Minuten
später. Horst scheint auf den Geschmack gekommen zu sein, will sich die
Niedereimerer Torjägerkanone sichern. Beinahe gelingt ihm nämlich das
Kunststück, ein zweites sehenswertes Eigentor zu fabrizieren. Im Liegen,
mit dem Rücken zum Tor bugsiert er den Ball knapp über Libbos Kasten.
Besser zielt drei Minuten später der Niedereimer Stürmer. Sein Schuss,
eigentlich ein Kullerball, hüpft behände aber präzise an Libbo vorbei ins
lange Eck. 4:0.
4:0 auch der
Halbzeitstand. TuRa dabei noch gut bedient. Ahmed vorne auf verlorenem
Posten. Er bemühte sich, konnte aber alleine auch nichts großartiges
bewegen.
Den mitgereisten
Fans (sogar Fußball-Fachfrau Marina hatte sich von Jolly überreden lassen,
oder war es doch umgekehrt??...) wurde Angst und Bange. Nicht nur aufgrund des bisherigen
Spielstandes, auch Pueddi's Altersdemenz gab Anlass zu Bedenken.
Schließlich hatte er es vollkommen versäumt, sowohl die Batterien in der
Kamera als auch die Ersatz-Akkus zu laden. Nach einem (zudem auch noch
misslungenen Foto) war Feierabend mit Bilddokumentation...
Matz fuhr zwar lobenswerter Weise extra zur Tanke um Batterien zu holen,
allerdings fand sich später kein Fotograf, da Pueddi für den
eingewechselten Kampi (er kam für seinen kleinen verletzten Bruder) den
Linienrichterposten übernehmen musste und sich eingeschnappt die Fahne
schnappte...
Nach der Halbzeit
hieß es weiter nur: Schadensbegrenzung. Nur nicht zweistellig werden. Denn
TuRa war auf dem besten Wege dorthin: 57. Minute. Flachschuss vom 16er.
Platziert, präzise, unhaltbar. 5:0.
Anstoß. Noch in
derselben Minute. Ballverlust Freienohl. Schuss von Niedereimer:
Unterkante Latte.
Die Chancen
häuften sich. TuRa bemüht, wenigstens den Ball hinten raus zu schlagen.
In der 62. Minute
Spielerwechsel bei TuRa. Für den angeschlagenen Sibbi kam Trainer
Veltins. Er sollte die Abwehr zusätzlich unterstützen.
Das war auch
dringend nötig, nützte aber auch nicht viel: 67. Minute Ecke, Kopfball,
Tor. 6:0.
TuRa gewaltig
überrollt. Und gewaltig endete auch der Torreigen: 73. Minute: Flanke von
rechts. Den Ball kurz abgelegt. Ruuuummms, zappelt die Ochsenblase in den
Maschen. 7:0.
Zu erwähnen sei an
dieser Stelle noch die einzige (Teil-) Chance von TuRa. In der 75. rennt
Ahmed frei auf das Tor zu. Der Torwart stürmt raus, macht den Winkel auf
Höhe des Sechzehners zu spitz. Ahmed versucht ihn zu überwinden, schießt
ihn aber an.
Das war's.
7:0. "Ich wüsste
nicht, wann ich das letzte Mal so hoch verloren hab..." meinte ein
resignierter Goldi nach dem Spiel. Einen Trost allerdings: Die Niederlage
hätte sogar noch höher ausfallen können.
Fazit: An
mangelndem Einsatz hat es wirklich nicht gelegen. Da braucht sich niemand
einen Vorwurf zu machen. In dieser Saison ist wohl einfach nicht mehr
drin. Also: Kopf hoch! Das Spiel abhaken und auf die nächsten Spiele
konzentrieren. Es kann (eigentlich) nur besser werden...