Nun ist es also soweit.
Viele haben es befürchtet, die meisten haben es gehofft: Die neue Saison der
Kreisliga C 2006/2007 ist eröffnet! Nach der WM war die Zeit des Entzugs
hart, doch jetzt kommen die Freunde der Ochsenblase endlich wieder in den
Genuss ganz großer Fußballkunst.
Für TuRa II stand direkt
zu Beginn ein Heimspiel auf dem Programm. Eigentlich ein Vorteil. Wenn da
nicht etwas gewesen wäre...
Richtig: Die vergangene Saison! Nach drei Heimspielen in Folge stand man mit gerade mal einem Punkt auf der Habenseite da (und dieser Punkt wurde dann
auch noch in der Ferne geholt). Das Team von Trainer Veltins war also
vorgewarnt. Mit dem SuS Wennigloh gab dann ausgerechnet auch noch ein völlig
unbekannter Gegner seine Visitenkarte am Küppel ab. Eine "Erste
Mannschaft", aus der Staffel 1 gewechselt, dort die vergangene Saison als
Tabellendritter abgeschnitten. Sicherlich kein leichter Gegner und nicht zu
unterschätzen.
Wie gut daher, dass Trainer
Veltins aus dem Vollen schöpfen konnte: Sage und schreibe 21 (!) Spieler
standen beim Treffen um 11:45 Uhr auf der Matte und warteten auf ihren
Einsatz. Erste Rufe nach einer Dritten oder gar Vierten Mannschaft kamen auf.
Trainer Veltins hatte die Qual der Wahl, doch gleichzeitig auch modernste
Technik parat: Mit Hilfe der neuen Taktik-Tafel wandelte er auf den Spuren von
Klopp und Klinsi und stimmte sein Team auf die Begegnung ein: "Eine Erste
Mannschaft ist immer stark. Aber wenn wir die nötige Aggressivität und
Motivation zeigen, können wir einen guten Start hinlegen." Schließlich
habe die Mannschaft im Training gut gearbeitet. "Ich bin sicher, dass wir
gute Chancen haben, erstmals seit Jahren mit einem Dreier in die Saison zu
starten."
Bei bestem Fußballwetter
ging es dann pünktlich los. Wennigloh zeigte sich von Beginn an als sehr
ballsicher, ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen und eröffnete das
Spiel nach vorn. Trainer Veltins dirigierte seine Leute in die Abwehr, mahnte
zur Wachsamkeit. Er befürchtete Schlimmes.
Zu Recht:
10. Minute: langer Pass von Wennigloh in die Spitze. Alexander Rother zieht
ab, lässt TuRa-Keeper Bräkelmann keine Chance. 1:0 für die Gäste!!
Und
Wennigloh machte weiter Druck. Fünf Minuten später: Riesenchance für die
Gäste. Nach einem Querpass steht ein SuS-Stürmer frei am 16er, zieht ab.
Sein Schuss geht knapp über den TuRa-Kasten.
TuRa
bis dahin zu harmlos. Zu viele hohe Bälle, ungenaues Passspiel.
Frust machte sich breit, nicht nur über die eigene schwache Leistung, auch
über die des unglücklich agierenden Schiedsrichters. Erst sah Ünal in der
27. Minute Gelb wegen Meckerns, zwei Minuten später wurde Kampi
verwarnt.
Gegen
Ende der ersten Halbzeit fand TuRa nun besser ins Spiel, erspielte sich
Chancen im Minuten-Takt:
31. Minute: Ahmed
marschiert auf den Wennigloher Kasten zu, fackelt aber zu lange. Bedrängt von
zwei Gegenspielern ist sein Schuss zu harmlos und stellt keine Gefahr für TW
Weigler dar.
37. Minute: Horst erkämpft
sich den Ball an der Mittellinie, passt auf Ünal. Der spielt den Torwart aus,
legt sich den Ball etwas zu weit vor.
Kurz danach: Ecke von Kampi,
scharf auf das Tor gezirkelt. SuS-Keeper Weigler rettet in letzter Not.
40. Minute: Horst setzt
sich auf der linken Außenbahn durch, dringt in den Strafraum ein, zieht aus
spitzem Winkel vom 5er ab. Sein Schuss trifft nur das Außennetz.
In
der Halbzeit zeigte sich Trainer Veltins zufrieden mit der Leistung seiner
Mannschaft: "Die ersten 20 Minuten haben wir gepennt, aber jetzt haben wir
das Spiel im Griff." Die Verteidiger stünden gut, nur die Chancenauswertung ließe mal wieder zu
wünschen übrig. "Und Wennigloh kann sich im Mittelfeld munter die
Bälle zuspielen. Da müssen wir energischer reingehen." Um den Gegner im Mittelfeld mehr zu beschäftigen stellte er
die Mannschaft um: Für Bro kam Bölte, Kampi jun. machte Platz für Kordel.
Beide sollten das Spiel über außen beleben.
2.
Halbzeit.
TuRa II machte da weiter,
wo man vor der Pause aufgehört hatte. Endlich hatte man auch die Hoheit im
Mittelfeld erobert. Horst und Jens wirbelten, was das Zeug hielt
Jetzt spielte nur noch eine
Mannschaft: TuRa II.
Doch wo blieb der ersehnte
Ausgleich?
55. Minute: Steilpass von
Ünal auf Ahmed. Der zieht ab, leider mit dem schwachen Fuß. Der Torwart kann
mit einer Glanzparade parieren.
In der 58. Minute dann
Aufregung vor dem Gästetor: Steilpass in die Spitze. Missverständnis in der
Wennigloher Abwehr. TW Weigler kommt aus dem 16er, nimmt den Ball mit der Hand
auf. Schnell bemerkt er seinen Fehler. Doch da erfolgt der Pfiff des
Schiedsrichters. Handspiel des Torwarts außerhalb des Strafraums. Das kann
nur eine Konsequenz haben: Rote Karte! Aber der Schiedsrichter scheint weder
das Regelwerk zu kennen, noch hat er wohl tags zuvor Bundesliga gesehen, wo es
eine ähnliche Situation gab. Er greift in die Tasche und zückt GELB! Glück
für Wennigloh...
Nur zwei Minuten später zeigte TuRa jedoch, dass es auch ohne
Hilfe des Schiedsrichters geht: Einwurf von Jens an der linken Eckfahne. Weit
in den 16er. Wennigloh kann nicht klären. Ahmed staubt ab. 1:1!! Der
langersehnte Ausgleich!!
In der Folgezeit drängte TuRa weiter nach vorne, wollte nun
alle drei Punkte, Dennis und Ahmed scheiterten allerdings knapp in
aussichtsreicher Position.
So blieb es beim letztendlich beim
1:1. Leistungsgerecht. Wennigloh war in den ersten 20 Minuten klar überlegen,
versäumte es aber den Sack zu zu machen. Die restlichen 70 Minuten dominierte
TuRa das Spiel, machte allerdings zu wenig aus seinen Möglichkeiten.
Trainer
Veltins war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Ich hatte nach
den ersten Minuten schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Dann hat sich das
Spiel aber ganz gut für uns entwickelt. Ein gelungener Auftakt. Aufgrund der
zweiten Halbzeit hätten wir sogar den Sieg verdient gehabt."
Auch bei den Fans kam die Darbietung der Spieler gut an,
leider konnte die Euphorie allerdings nicht auf das Spiel der ersten
überschwappen. Das A-Liga-Derby gegen Oeventrop ging 0:3 verloren... |