Drei Spiele in Folge
ungeschlagen, bester Saisonstart seit Jahren. Mit stolz geschwelter Brust fuhr
TuRa II zum Meisterschaftsfavoriten Herdringen II. Das Team mit dem
prachtvollen Kunstrasenplatz hatte seine Aufstiegsambitionen in den
vergangenen drei Spielen eindrucksvoll untermauert. Mit 9 Punkten und 10:0
Toren setzte man sich erwartungsgemäß direkt an der Tabellenspitze fest.
Allerdings stellte das Auftaktprogramm den SV auch nicht unbedingt vor schwere
Aufgaben. Entsprechend machte Trainer Veltins seinen Leuten vor dem Spiel
deutlich, dass man es zwar mit einem starken, jedoch nicht unbezwingbaren
Gegner zu tun habe. "Herdringen ist bestimmt nicht so eine
Übermannschaft, wie letztes Jahr Neheim III. Wenn wir so weitermachen, wie in
den letzten Spielen, ist heute was für uns drin!".
Zum Saisonauftakt:
Erfolg und Erfahrung
Bisher habe für TuRa jedes
Spiel der aktuellen Saison neben Punkten auch wichtige Erfahrungen gebracht:
Gegen Wennigloh stimmte der Ehrgeiz, als man einen Rückstand aufholte.
Vosswinkel trotzte man durch energischen Kampf und Einsatz einen Punkt ab und
gegen Echthausen zahlte sich die Geduld aus.
"Heute müssen wir alle diese Tugenden abrufen. Hier muss es zur Sache
gehen. Dann treffen trotz Kunstrasen zwei gleichwertige Mannschaften
aufeinander."
Trainer Veltins musste
gleich auf mehreren Positionen umstellen: Für den verletzten Wrede übernahm
wieder Kampi den Posten des Liberos. Bro und Kordel waren ebenfalls nicht an
Bord. Für sie rückten erstmals Moped-Martin und Markus Nickchen in die
Startelf. Die Jens-Position im Mittelfeld übernahm Kampi jr. Erfreulich fand
Trainer Veltins, dass die beiden etatmäßigen Spitzen Ünal und Ahmed schon
jeweils zweimal getroffen haben. Ünal sei derzeit sehr gut drauf. Bei Ahmed
sei er sich sicher, dass der Knoten schon bald platzen werde: "Wenn Du
vor dem Tor etwas cooler agierst, dann bist Du locker für mindestens 15 Buden
in der Saison gut. Die Arbeit nach vorn ist auf jeden Fall schon sehr gut.
Fehlt nur noch der Killerinstinkt."
Kurz vor Spielbeginn
öffnete der Himmel seine Schleusen. Der Kunstrasenplatz wurde somit noch
schneller und rutschiger. Vielleicht ein Vorteil für TuRa? - Eins stand
jedoch fest: So viele Chancen wie in den vergangenen Spielen würde man wohl
kaum bekommen. Insbesondere aus den Standards musste daher mehr gemacht
werden. Trainer Veltins hatte daher auch extra in der Woche Freistöße und
Ecken trainieren lassen. Elfmeter jedoch
nicht...
12:48 Uhr - Anpfiff
Die Hausherren nahmen, wie
erwartet, direkt das Heft in die Hand, spielten stürmisch nach vorne. Aber
TuRa hielt gut dagegen, ging in die Zweikämpfe und stand kompakt in der
Abwehr. Auch nach vorne hin ergaben sich vereinzelte Chancen. Zwei Schüsse
von Ünal gingen jedoch weit über das gegnerische Tor.
17. Minute: Konter
Herdringen. Kampi im eigenen Sechzehner etwas unbeholfen gegen den
gegnerischen Stürmer. Foulspiel. Klarer Fall: Elfmeter.
Anlauf, Schuss, Tor. Torwart Bräkelmann ohne Chance. 1:0...
TuRa war nun geschockt,
ließ Herdringen mehr ins Spiel kommen. Nur vereinzelt sorgten Konter oder
lange Bälle für Entlastung.
25. Minute: Schönes
Passspiel im Mittelfeld: Matz auf Nickchen, der direkt zu Saschbe. Querpass
auf Ünal. Schuss aus 20 Metern! - Genau in die Arme des Torwarts...
Herdringen stark im Spiel
nach vorne. Die Mittelfeldakteure zeigten sich ballsicher und fütterten die
brandgefährlichen Stürmer mit präzisen Pässen. TuRa machte es ihnen nun
aber auch durch Abstimmungsprobleme und Fehlpässe leicht.
30. Minute: "Nimm Du
ihn, ich hab ihn sicher!" - Saschbe und Nickchen sind sich nicht einig.
Lachender Dritter ist Herdringens Stürmer mit der Nummer 11. Völlig frei
rennt er auf das Freienohler Tor zu. Flachschuss. Knapp am Tor vorbei.
32. Minute: Wieder die 11:
Geschickt schirmt der Stürmer den Ball ab, tankt sich im TuRaner Sechzehner
durch. Flachpass in den Rücken der Abwehr. Doch TuRa-Keeper Bräkelmann passt
auf, taucht blitzschnell ab und spitzelt mit der rechten Hand dem
einschussbereiten Stürmer den Ball vom Fuß.
40. Minute: Fehlpass im
Mittelfeld. Konter Herdringen. Ein Stürmer rennt auf halblinks in den
Sechzehner. Flachpass von der Grundlinie in den Fünfer. Am langen Eck wartet
sein Sturmpartner, grätscht, bringt den Ball über die Torlinie. 2:0.
Trainer Veltins reagierte,
brachte Pingel für den heute unglücklich agierenden Martin.
41. Minute: Beinahe die
Chance zum Anschluss: Hohe Flanke von Horst in den Sechzehner. Ünal springt
hoch zum Kopfball. Doch sein Gegenspieler hat aufgepasst, köpft den Ball aus
der Gefahrenzone.
Halbzeit:
Bevor Trainer Veltins
irgendetwas zur Leistung seiner Elf sagte, korrigierte er seine Ansage vor
Spielbeginn: "Wir haben es wohl doch mit einer C-Liga-Übermannschaft zu
tun. Bei Herdringen sind heute einige Spieler auf dem Platz, die früher
Bezirksliga gespielt haben. Von daher haben wir sehr gut
dagegengehalten." Allerdings sei die Fehlpassquote und das
Abwehrverhalten in den letzten Minuten der ersten Hälfte alles andere als
berauschend. "Bei den Top-Leuten, die die haben, nützt es nichts, wenn
wir blind draufgehen. Wir müssen den Gegner stellen und die Bälle
konzentriert hinten raus spielen, zur Not auch raus schlagen." Auch wenn
der Gegner übermächtig sei, dürfe man sich nicht seinem Schicksal ergeben.
"Wenn jeder noch 10 Prozent drauflegt, dann können wir hier vielleicht
eine Bude machen, vielleicht sogar noch mehr reißen."
Die zweite Hälfte:
Weiter ging's. Mit Regen
und kampfbetontem Spiel.
Herdringen schaltete nun
einen Gang zurück, blieb jedoch weiterhin gefährlich. Aber TuRa erkämpfte
sich nun das Glück des Tüchtigen. Zudem parierte Torwart Bräkelmann
glänzend und hielt einige 100-Prozentige...
56. Minute: Endlich sollten
die Freienohler Bemühungen belohnt werden! Ünal setzt sich auf der linken
Seite durch. Flanke von der Grundlinie in den Sechzehner. Die Herdringer
Abwehr versucht zu klären. Dann ein Aufschrei: "Handspiel!". Vom
Arm eines Abwehrspielers springt der Ball zu Horst. Grätsche. Tor! Zeitgleich
erfolgt jedoch der Pfiff des Schiedsrichters. Der Vorteil ist dahin. Elfmeter
für TuRa. Ünal legt sich den Ball auf den Punkt. Läuft an. Ein platzierter
Schuss auf die rechte Ecke. Doch der Torwart ahnt die Ecke, taucht
blitzschnell ab und kann den Ball zur Ecke abwehren...
Doch TuRa steckte auch
diesen Rückschlag weg.
Nur eine Minute später: Ünal auf Horst, Kurzpass auf Saschbe. Der spielt
steil auf rechts, genau in den Lauf von Nickchen. Schuss aus spitzem Winkel:
Pfosten!
TuRa im Pech, wurde nicht
belohnt für das mutige Engagement.
Auf der anderen Seite kam
Herdringen noch zu guten Gelegenheiten, das Ergebnis noch weiter in die Höhe
zu schrauben. Bei zwei Schüssen aus kurzer Distanz erwies sich jedoch einmal
mehr TuRa-Keeper Bräkelmann mit Glanzparaden als sicherer Rückhalt.
2:0 hieß es am Ende der
Begegnung. Ein Ergebnis, mit dem man aus TuRa-Sicht leben kann, wenngleich
auch gerade in der zweiten Halbzeit mehr drin gewesen wäre.
Für Trainer Veltins ging
das Ergebnis dann auch in Ordnung. In der ersten Halbzeit sei man zu hektisch
gewesen, habe Probleme mit dem Platz gehabt. "In Halbzeit Zwei haben wir
dann eine gute Moral gezeigt und sehr gut gegen eine Spitzenmannschaft
mitgehalten. Ein Tor hätten wir verdient gehabt."
Im nächsten Spiel wartet
mit Niedereimer ein weiterer Favorit auf Freienohl. Wenn TuRa gegen den TuS
dieselbe Leistung wie heute abrufen kann, braucht man in der heimischen
Küppelkampfbahn keine Angst haben...
Spieler
des Tages:
Matz
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