Der TuRa-II-Spielbericht wird präsentiert von:

 

Nicht alles Käse bei Heimniederlage... 

10.09.2006  
TuRa II - TuS Niedereimer 1:3

 

Berge ziehen seit jeher den Menschen in ihren Bann. Und wenn in Freienohl einmal im Jahr zum Küppelfest der heimische Hügel ruft, gibt es kein Halten mehr: Dann wird der Wald zum Vulkan, dann steigt das Gelage am Gebirge.  Luis Trenker jodelt aus seinem Grab, Reinhold Messner tanzt mit dem Yeti und fast schon traditionell steht auch jedes Jahr Kreisliga-Fußball auf dem Programm. 

"Auf Küppelfest schmeckt das Bier nach einem Sieg NOCH besser!" wollte Trainer Veltins deshalb seine Leute nicht nur bei der Ehre, sondern auch an den Geschmacksnerven packen. "Mit Niedereimer steht zwar ein Topfavorit auf dem Platz, aber wir haben in den letzten Spielen gezeigt, dass wir genug drauf haben, um mitzuhalten." Gegen die Übermannschaft Herdringen sei man in der ersten Halbzeit überrannt worden, zudem habe nicht jeder von Beginn an seine Leistung zu 100% abgerufen. "In der zweiten Hälfte hat dann jeder alles gegeben. Da hätten wir die Partie fast noch gedreht!" 

Wennigloh, Vosswinkel, Herdringen: Drei starke Gegner - drei gute Auftritte von TuRa. Kein Grund also, heute gegen den Aufstiegsaspiranten Niedereimer den Schwanz einzuziehen. Die Ansage vom Trainer war deutlich: "Wir werden uns heute nicht hinten reinstellen. Wir wollen versuchen, zu gewinnen. Dann halten wir den Anschluss nach oben. Außerdem sind wir das Matz schuldig!" 

Abwehrrecke Matz hatte sich im letzten Spiel wahrscheinlich erneut das Kahnbein gebrochen. Ihm droht eine längere Pause oder sogar die Freak-Show auf der Cranger Kirmes. Nach dem Spiel gegen Niedereimer hätte man erstmal die großen Brocken weg, "dann, in den nächsten Spielen, geht es an die wichtigen Punkte um die Plätze." schätzte Trainer Veltins den Spielplan der kommenden Wochen ein.

Apropos Spielplan: DER liegt regelmäßig in der Spielberichts-Kammer des TuRaner Sportheims. Ebenso regelmäßig ist im Spielplan auch der angesetzte Schiedsrichter verzeichnet. Fast schon regelmäßig kommt es auch vor, dass ein angesetzter Schiedsrichter durch einen Kollegen ersetzt wird (Schiri-Roulette nennt man sowas wohl...). Weniger regelmäßig dürfte es allerdings vorkommen, dass ein Schiedsrichter vor dem Spiel kurzerhand in die Schweiz auswandert: 12:45 Uhr. kein Schiri in Sicht. Verwirrung bei beiden Teams. Wer pfeift? Ein Anruf beim Staffelleiter bringt die Nummer des angesetzten Schiris. Anruf dort. Nix. Der Niedereimer(er) Torwart bringt Klarheit in die Sache: "Wer pfeift? Ach der! Nee, der wohnt doch jetzt in der Schweiz!" 

Hat der Berg etwa zu laut gerufen? Ist die Kreisliga C wirklich so schlecht, dass die Schiris schon flüchten? - "Ich pfeif auf das Spiel. Da werd' ich lieber Schweizer... Ist doch eh alles Käse..."? 

Wie dem auch sei: Mit dem Niedereimer(er) Trainer als Schiri und 15 Minuten Verspätung konnte das Spiel beginnen.        

Niedereimer zeigte direkt, warum man als heißer Aufstiegskandidat gehandelt wird und bisher ungeschlagen oben steht: Druckvoll und ballsicher spielten die Gäste nach vorne. TuRa stand zu weit von den Gegenspielern weg, ließ sich direkt hinten einschnüren.

5. Minute: Ecke von links für Niedereimer. Eine weiter, hoher Ball scharf vor das TuRa-Tor. Abwehr und Torwart steigen hoch. Vergeblich: Am langen Pfosten steht TuS-Stürmer Kollmann, braucht den Ball nur noch einzunicken.

0:1 - TuRa geschockt. Niedereimer machte das Spiel, kam jedoch nicht zu zwingenden Torchancen. Zwei Fernschüsse konnte TuRa-Keeper Bräkelmann locker parieren.

Nach und nach fand TuRa besser ins Spiel, stand nun sicherer und fand Entlastung im Mittelfeld. Nach vorne lief bis dahin jedoch immer noch zu wenig.

Frust machte sich breit. Nicht nur über den Rückstand, auch über einige unfaire Attacken der Gegenspieler, die der Schiri nicht ahndete. Innerhalb von zwei Minuten sahen Ünal und Ahmed jeweils gelb wegen Meckerns. 

35. Minute: Riesenchance für Niedereimer: Querpass von rechts. Durch den ganzen 16er, durch die gesamte Abwehr. Am langen Pfosten steht ein Stürmer, kann den Ball ruhig annehmen. Schuss! Genau in die Arme von Torwart Bräkelmann.

Zum Durchatmen blieb nach dieser Aktion keine Zeit:

38. Minute: Schulmäßige Niedereimer-Flanke von links. Am langen Pfosten lauert Blöink, steigt hoch und bringt den Ball aus zwei Metern mit dem Kopf im Netz unter. Keine Chance für Bräkelmann.

Mit einem 0:2-Rückstand ging es für TuRa in die Kabine.

In der Pause monierte Trainer Veltins, dass bisher die "klassischen Dinge" fehlten: Genaue Pässe und Einsatz. "Die ersten 15 Minuten haben wir total verpennt, dann gut mitgehalten. Danach war wieder Tiefschlaf angesagt." Wach werden, das Tempo höher halten und Druck machen. Das sollte die Devise für die zweite Halbzeit sein. "Ich möchte eine Trotzreaktion sehen, wie gegen Herdringen. Legt noch eine Schippe drauf. Wenn wir das 1:2 machen, ist hier noch alles drin." 

Mehr Druck versprach sich Trainer Veltins unter anderem durch Eugen Litau aus der Ersten. Er kam für Markus Nickchen...

Nach der Pause zeigte sich TuRa engagierter, ging energischer in die Zweikämpfe und hielt gut gegen die spielstarken Gäste mit. Das Engagement wurde jedoch nicht belohnt:

58. Minute: Niedereimer am Ball. Pass auf rechts, halbhoher Ball in den 16er. TuRa-Keeper Bräkelmann verschätzt sich, taucht unter dem Ball her. TuS-Kapitän Sonntag drückt den Ball über die Linie. Irregulär! Vorausgegangen war eine klare Abseitsposition. Egal, der Treffer zählte...

TuRa gab sich nicht auf: Nur drei Minuten später: Kampi jr. bedient Jens an der linken Außenlinie. Traumpass von der Mittellinie in den 16er, genau in den Lauf von Ünal. Der zieht ab, lässt TuS-Keeper Blotenberg aus 11-Metern ins rechte Eck keine Chance.

Ging hier noch was? - Und ob!

TuRa nun mit dem geforderten Biss, hatte Niedereimer jetzt im Griff, teilweise sogar unter Druck gesetzt. 

Für den etatmäßigen Stürmer Dennis, der erstmals die Verteidiger-Position einnahm, kam Pingel. Der angeschlagene, Kampi jr. machte Platz für Hans. Beide erfüllten ihre Aufgaben solide, konnten die letztlich verdiente Niederlage jedoch nicht mehr abwenden.   

1:3 hieß es am Ende. - Kein Triumph beim Küppelfest also. Trainer Veltins zog trotzdem eine positive Bilanz: "Wir haben nach Vosswinkel und Herdringen jetzt gewissermaßen zum dritten Mal eine Halbzeit lang unentschieden gespielt. Ein paar Prozent fehlen noch, aber daran werden wir weiter arbeiten." 

Das schwere Auftaktprogramm gegen die Favoriten liegt nun hinter TuRa.
Nun heißt es, Punkte einfahren gegen die unmittelbare Konkurrenz. Das Auftreten bisher stimmt zuversichtlich...

Beim Küppelfest hat es für TuRa zwar nicht zum Sieg gereicht, das Bier wird wohl trotzdem geschmeckt haben. Bleibt also noch, Exil-Schiedsrichtern in der Schweiz guten Appetit beim Käsefondue zu wünschen. Wohl bekomm's. ... aber vooorsicht, it's hot määään...

 

Spieler des Tages: 

Horst

 

 

Aufstellung

TURA:

Bräkelmann - Kordel (Pingel, 71.Min) - Maurer - Horst - Kampi sen. - SaschBe - Nickchen  (Eugen, 46.Min) - Kampi jun. (Hans, 79.Min)
- Ünal – Jens - Ahmed

NIEDEREIMER:
Blotenberg - Baier (Abazag)  – Nels (Röttgers) - Vielhaber - Glaremin - Dhaeze - Von der Beek (Tenner) – Sonntag – Blöink – Kollmann - Redza 

Tore:
0:1 Kollmann (5.Min)
0:2 Blöink (38.Min)
0:3 Sonntag (58.Min)
1:3 Ünal (61.Min)


Zuschauer:
Sibbi, Familie Bräkelmann, Edelfan, Lulu und neuer Sohn, Lunde mit Anja und verkratzter Brille, Familie Kossi, Janine Hofmann, Neise, Libbo, Pueddi, Bademeister Andre + Nixe, Christina   

Linienrichter: 
Wredic

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