Der TuRa-II-Spielbericht wird präsentiert von:

 

Geglückte Revanche gegen den kleinen Bruder...

05.11.2006  
TuRa II - TuS Rumbeck II      1:0


So schnell kann das gehen: Da hatte TuRa II die unglückliche Niederlage der Vorwoche gegen die Erste Mannschaft von Rumbeck noch nicht ganz verdaut, und schon trat der kleine Bruder zum Derby in der Freienohler Küppelkampfbahn an. Bei ungemütlichen Temperaturen und Nieselregen, zu einer fast nachtschlafenden Uhrzeit um 12:15 Uhr ergab sich für TuRa II also die Chance zur direkten Revanche für die verlorenen Punkte der letzten Woche. Ganz martialisch erkor Trainer Veltins dann auch in der Kabine das Spiel zum "Spiel der Rache". Auf eine längere Ansprache verzichtete er, schließlich wisse jeder, worum es gehe. Außerdem wisse jeder spätestens nach der hervorragenden zweiten Halbzeit in Rumbeck - eine "Vorstellung allererster Sahne" (O-Ton Veltins)- , dass man sich spielerisch durchaus nicht verstecken brauche. "Rausgehen, warmlaufen, reinkommen, Passkontrolle, rausgehen, spielen, gewinnen!" Kurz und bündig waren die Worte des Trainers. Voller Elan machten sich die TuRaner ans Werk, den Worten Taten folgen zu lassen. 

Mit leichter Verspätung pfiff der Schiedsrichter die Partie an. "Wo bleibt der Zug?" fragten sich einige Zuschauer, als der Pfiff in Tonlage einer Schaffnerpfeife erklang. Und auch in der Folgezeit verstanden Spieler und Fans beider Mannschaften wohl nur Bahnhof angesichts der "unkonventionellen" Entscheidungsgewalt des Schiedsrichters.  "Ich dachte zuerst: Guter Schiri! Der lässt erst mal weiterlaufen, wartet zunächst den Vorteil ab." meinte Trainer Veltins. Doch dann musste er schnell erkennen, dass die vermeintliche Vorteilsauslegung des Mannes in Schwarz eher auf akute Wahrnehmungs- oder Reaktionsstörungen zurückzuführen waren. "Unbeteiligt" statt "unparteiisch", das trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Wenn sich der gemütliche Herr dann doch mal bequemte, mit seiner Pfeife zu trillern, folgten kuriose Entscheidungen und noch kuriosere Urteilsbegründungen: "Sie gehen immer so komisch rein!", bekam Horst sein Fett weg, in der 73. Minute sogar die Gelbe Karte. Auf der anderen Seite verwehrte der Schiri ihm einen Freistoß, obwohl Horst von seinem Gegenspieler vor den Augen des Schiedsrichters fast entblößt wurde...

 

Genug gelästert. Gekickt wurde nämlich auch. Und das, aus Freienohler Sicht, gar nicht mal so schlecht.

Von der ersten Sekunde an entwickelte sich ein temporeiches Spiel, in dem die Gastgeber das Spiel dominierten und den Gegner in der eigenen Hälfte einschnürte. Schöne Ballkombinationen, flache Pässe, Spiel über die Außen. Das hatte schon richtig etwas mit Fußball zu tun! Einzig die letzte Konsequenz nach vorne, der entschlossen und erfolgreiche Abschluss fehlte noch. So dauerte es bis zur 24. Minute, bis der erste Aufreger die Gemüter der fröstelnden Fans erhitzten:

 

Saschbe wird im Rumbecker Strafraum von den Beinen gerissen. Keine Reaktion vom Schiri. Gefühlte zwei Minuten später ertönt ein zaghafter Schaffner-Pfiff. Na also! Klarer Fall: Elfmeter! - Denkste! Der Schiedsrichter entscheidet zwar auf Foulspiel, gibt aber Freistoß IM Sechzehner! Seltsam, aber so wurde es gepfiffen... Beinahe hätte Bölte dafür gesorgt, dass man die krasse Fehlentscheidung mit einem "Schwamm drüber!" hätte abhaken können, aber er verpasst die Freistoßflanke von Horst nur knapp.

 

TuRa weiter mit großem Druck nach vorn. Man störte die Gäste schon im Spielaufbau. Zählbares ergab sich daraus aber immer noch nicht. Die größeren Chancen hatte sogar Rumbeck! Das Freienohler Pressing und individuelle Fehler im Mittelfeld ermöglichten dem Gegner Platz für gefährliche Konter.

Wie in der 32. Minute: Wrede tritt über den Ball. Urplötzlich steht ein Rumbecker Stürmer halblinks frei vor dem Tor. Geschickt spitzelt er den Ball mit dem Außenrist aufs lange Eck zu. Torwart Bräkelmann taucht ab, streckt sich, kommt aber nicht an den Ball. Zum Glück für TuRa trudelt der Ball knapp rechts am Tor vorbei.

TuRa nun wachgerüttelt, spielte energischer nach vorne und vernachlässigte diesmal auch nicht den Abschluss. Gegen Ende der ersten Halbzeit ergaben sich dadurch hochkarätige Chancen im Minutentakt:

37. Minute: Ünal setzt sich vorne rechts durch. Flanke in den Sechzehner. Der Ball zischt halbhoch in den Fünfer. Horst und Kordel preschen nach vorn, grätschen. Beide verpassen den Ball nur knapp.

39. Minute: Ecke von Bro. Ein hoher Ball vor das Tor. Gewühle im Rumbecker Strafraum. Irgendwie gelangt der Ball zu Saschbe. Der nimmt aus etwa zehn Metern Maß, zirkelt den Ball plaziert auf den linken Winkel. Doch Rumbecks Keeper Oest reagiert glänzend, pflückt das Leder aus dem Eck.

 

40. Minute: Flüchter setzt Ünal mit einem langen Pass in Szene. Der TuRa-Goalgetter fackelt nicht lange und zieht aus halblinker Position im Sechzehner ab. Der Ball kracht an die Querlatte.

In der Halbzeitpause hatte Trainer Veltins nichts am Spiel seiner Mannschaft auszusetzten. Einzig die mangelhafte Chancenverwertung gebe Grund zur Sorge. In der Vergangenheit sei TuRa bekanntlich schon oft genug dafür bestraft worden. Auch heute hätte es ja beinahe im TuRa-Kasten gerappelt. man dürfe also Rumbeck keineswegs unterschätzen und die Zügel schleifen lassen. Mit Geduld und mehr Cleverness vor dem Tor sollte einem Sieg aber nichts im Wege stehen. Eine Umstellung nahm der TuRa-Trainer vor. Für Bölte kam Matz.

TuRa machte in Durchgang zwei da weiter, wo man gegen Ende der ersten Hälfte aufgehört hatte. Der Gegner wurde direkt weit in die eigene Hälfte gedrängt, kam nicht zum Spiel. TuRa weiter mit schönem Kombinationsspiel doch weiter mit Schwächen im Abschluss. In der 47. Minute fasst sich Saschbe ein Herz, zieht aus knapp 25 Metern ab. Sein Gewaltschuss geht knapp über den Rumbecker Kasten.

Das war es dann allerdings erst mal mit der Torgefahr. Bis zum Strafraum war alles schön anzusehen. Auf den letzten Metern zum Glück wurde der Ball dann aber meist unnötig vertändelt. Kein Wunder, dass Trainer Veltins allmählich ungeduldig wurde: "Schießt mal endlich drauf!"

Seine Worte fanden offensichtlich Gehör:
54. Minute: Andre passt auf rechts. Dort nimmt Bro den Ball auf. Ein präzise Flanke auf Ünal. Der lupft den Ball über den herauseilenden Torwart Oest. Aber auch über das Tor...

 

Nur eine Minute später hatte Kordel mehr Erfolg:
TuRa wieder mit Pressing. Die Rumbecker Abwehr will den Ball rausschlagen. Saschbe blockt ab, köpft den Ball direkt nach vorn auf den freistehenden Kordel. Torwart Oest kommt herausgestürmt. Kordel mit einem gefühlvollen Heber: 1:0!! Endlich die Führung! "Das haben wir uns verdient!" jubelte Spielführer Saschbe goldrichtig.

 

Wer dachte, dass der Treffer TuRa mehr Sicherheit geben würde, oder dass Rumbeck durch das Gegentor einknickte, so sich getäuscht. Im Gegenteil: TuRa verlor nach und nach die Kontrolle über das Spiel, ließ Rumbeck mehr ins Spiel kommen. Die Gäste kamen dem TuRa-Tor gefährlich nahe. "Leute, wir haben das Spiel noch nicht gewonnen!" ermahnte Trainer Veltins seine Leute.

Doch TuRa war dem 2:0 näher, als die Gäste dem Ausgleich:

62. Minute: Flanke Ünal, Bro verpasst das Tor nur knapp.

 

In der 63. Minute war es dann endlich soweit:
Erneut flankt Ünal in den Strafraum. Der starke Kordel steigt hoch, drückt den ball mit dem Kopf über die Linie. 2:0! Doch die Freude währt nicht lange. Der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits. Eine Entscheidung über die sich streiten lässt.

 

In der 69. Minute gönnte Trainer Veltins den gut arbeitenden Martin und Ünal eine Pause. Für sie kamen per Doppelwechsel Nickchen und Neise.

Die sehr faire Partie wurde in den letzten 20 Minuten nun hektischer. Mehrere kleine Fouls auf beiden Seiten und noch mehr Diskussionen um umstrittene Schiedsrichter-NICHT-Entscheidungen prägten die Schlussphase der Partie, in der Kordel in der 76. Minute alles hätte klar machen können. Sein Kopfball nach Bro-Flanke geht jedoch knapp über das Rumbecker Tor.

 

So blieb es letztendlich beim 1:0 für TuRa.
"Ein insgesamt hochverdienter Sieg." freute sich Trainer Veltins nach dem Spiel über das Ergebnis. Über 70 Minuten habe man das Spiel gut kontrolliert und Druck gemacht. "In den letzten 20 Minuten haben wir uns dann etwas zu stark vom Gegner unter Druck setzten lassen. An unserer Abschlussschwäche müssen wir auch unbedingt noch arbeiten." 

Zeit genug dafür hat TuRa jetzt erst mal. Am nächsten Wochenende haben die TuRaner spielfrei. Danach steht ein schwerer Prüfstein an: Dann ist der TuS Bruchhausen zu Gast am Küppel.

          

Spieler des Tages: 

Dennis Kordel

 

 

Aufstellung

TURA:

Bräkelmann -  
Flüchter - Bölte (Matz, 46.) - Horst - Wredic  – SaschBe - Bro - Martin (Nickchen, 69.) - Kordel - Ünal (Neise, 69.) – André.

TuS:
Oest - Hoffmann - Kordas - Wistuba - Götte - Berger - Kampmann - Grothues - Neuhaus - Korb - Hünecke. (Sousa Fernandes).

Tore:
1:0 Kordel (63. Min.)

Gelbe Karten:
Horst (73., Foulspiel)


Zuschauer:
Familie Bräkelmann, Groß-Familie Müller, Janine, Christina, Frau Kossi.
Teilzeit-Zuschauer:
Fussel, Clemente, Vitali, Hubi, Gonzo, Kossi,   

Linienrichter: 
Kampi sen.

Geburtstagskind des Tages: 
Kordel

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