Nach
dem knappen Erfolg in Bachum/Bergheim ging es für die Pothmann-Truppe
eine Woche später nach Arnsberg, wo man auf den FC BW Gierskämpen
traf. Das Wetter war schon mal um einiges besser. Statt Regenschauern
gab es einen blauen Himmel und erhöhte Sonneneinstrahlung.
Nach dem Anpfiff, vom aktiven Schiedsrichter Friedhelm Trippe, gab es
erste Spielversuche, die aber meist im Mittelfeld neutralisiert wurden.
Nach knapp 10 Minuten änderte sich das dann, als die Gastgeber einen
Kopfball an den Außenpfosten setzten konnten. Spätestens hier war
klar, dass das heute kein Sonntagsspatziergang werden würde, bei dem
man die Punkte einfach so mitnehmen kann. Und dieser Eindruck sollte
sich verfestigen. Gierskämpen kam mit seinem schnellen Stürmer immer
wieder gefährlich nahe an das TuRa-Tor. Wie in der 16. Minute, als der quirlige
11er einen Doppelfehler in der TuRa Abwehr geschickt ausnutzte und das
Leder über Keeper Schirp schlenzte.
TuRa wirkte nach dem 1-0 endlich wacher und kam auch gleich durch Henke
zu einer Torchance. Allerdings traf er beim Schuss nicht das Tor sondern
nur den Torhüter. Gierskämpen kam immer wieder gefährlich vor das
TuRaner Tor. Sie konterten schnörkellos, waren im Abschluss aber zu harmlos.
In der 23. Minute gab es dann Freistoß für TuRa. Tarik wurde vom
letzten Mann links außen gehalten, was der Schiedsrichter aber nicht
als Notbremse wertete. Es gab nicht mal gelb. Horst schnappte sich den
Ball und donnerte ihn genau ans Eck. Das war Pech. Aber eine Minute
später war Fortuna vergessen. Eugen konnte eine schöne Einzelaktion
mit einem Schuss ins linke untere Eck abschließen. Der Ausgleich war
geschafft.
Kurz nach dem Ausgleich verletzte sich ein Gierskämpener Spieler bei
einem Pressball so schwer, dass er vom Platz musste. Erinnerungen an
Püddis Wadenbeinbrüche wurden wach, weswegen sich Edelfan auch dezent vom
Geschehen abwendete. An dieser Stelle wünschen wir dem Verletzten gute
Besserung und hoffen, dass es nicht so schlimm ist, wie es aussah. Nach
der Verletzungsunterbrechung war die Luft erst mal raus. Es passierte
nicht viel. In der 41. Minute musste der Schiedrichter einen
Blau-Weißen zum Duschen schicken. Er hatte bereits gelb und foulte dann
noch mal grob. Klare Sache. Marius hatte in der 44. Minute dann noch
eine Chance, konnte diese aber nicht einnetzten. So ging es nach einer
ausgeglichenen aber schwachen ersten Hälfte in die Kabinen.
Nach der Pause wurde das Spiel auch nicht unbedingt besser, aber TuRa 2
nahm das Heft nun in die Hand. Die Spielanteile nahmen sichtbar zu, man
konnte diese aber nicht in gefährliche Chancen ummünzen. In der 53.
Minute trat dann der eingewechselte Schröder ins Rampenlicht. Er
scheiterte mit einem Kopfball nur knapp. Nach dieser Szene gab es ein Getümmel
im Strafraum, für welches Flüchtfix einen 11er haben wollte. Der
erfahrene Schiedsrichter sagte darauf aber nur: "Hör' das Reden
auf. So etwas könnt ihr mit einem Jungschiedsrichter machen."
Recht hat er!
TuRa drückte nun noch mehr. Tarik hatte zwei aussichtreiche Chancen,
bevor Trainer Kurt Johann für Marco brachte. In der 67. Minute tankte
sich Henke im Mittelfeld durch, ohne von einem Gegenspieler gestoppt
werden zu können. Er nutze den Freiraum effektiv und schoss zum
umjubelten 1:2 ein. Nach der Führung änderte sich das Bild nicht. TuRa
blieb am Drücker und kam durch Horst und Henke zu zwei weiteren
Einschussmöglichkeiten. Und dann kam wieder Schröder... In der 72.
Minute bekam er den Ball im 5er und konnte das Leder nicht gut genug kontrollieren,
um es einzuschieben. Der Ball trudelte am Pfosten vorbei. Wenig später
hatte er die Chance, seinen Fehler wett zu machen, doch aus knapp 12 Metern
halbrechts, verzog er den Ball deutlich. Fünf Minuten später tankte
sich dann der eingewechselte Johann auf der linken Seite durch und
bediente Eugen, der die gut platzierte Eingabe nur noch über die Linie
drücken musste. 1:3. Das war die Entscheidung!
Aber TuRa wollte mehr. Nur kurze Zeit später gab es das gleiche Bild.
Johann tankt sich durch, flankt flach und präzise in die Mitte. Doch
diesmal stand nicht Eugen da, sondern der, der das Pech an den Stiefeln
kleben hatte. Zum erstaunen aller Fans schaffte es Schröder nicht, den
Ball aus kürzester Entfernung einzuschieben. Nach dieser Aktion
entschuldigte sich Trainer Kurt beim ausgewechselten Marius." Hatte
ich das gewusst...".
Nach 84 Minuten krönte Johann dann seine herausragende Leistung. Mittig
zog er aus knapp 20 Metern ab. Der Torwart bekam zwar noch die Finger
ans Leder, konnte das 1:4 aber nicht verhindern. Danach probierte
es der TuRa-Kapitän Henke noch mal, scheiterte aber freistehend am
Goalie. Kurz vor dem Abpfiff gab es dann noch ein Sahnehäubchen der
besonderen Art: Gierskämpen-Fan Schröder bekam den Ball einen Meter
vorm Tor zugespielt und schaffte es, ihn sowohl neben als auch über das
Tor zu bugsieren. Das war es dann aber auch. Das Ende eines rabenschwarzen
Stürmer-Tages, das sich glücklicherweise nicht rächte
und das Ende eines Spiels, welches nicht schön war, aber mit drei
schönen Auswärtspunkten belohnt wurde. |