Nach den
beiden Auswärtssiegen zum Auftakt ging es am dritten Spieltag zum
B-Liga-Absteiger nach Niedereimer. Niedereimer war in der Vergangenheit
nie ein gutes Pflaster um Punkte mitzunehmen. Zumindest bei der
ersten Seniorenmannschaft des TuS. Für Edelfan war die Rückkehr auf
den Sportplatz mit wenig guten Erinnerungen verbunden. Dort hatte ihn,
zu seiner Zeit als Außenverteidiger, der Ex-TuRa-Keeper und
Ex-Niedereimer-Stürmer Kossi aufs übelste düpiert und dann gegen Freienohl
eingenetzt...
Aber das war Schnee von gestern. Die Zeiten haben sich geändert. Dennoch
war der Beginn des Spiels nicht gerade vielversprechend. Bereits mit dem
ersten Angriff markierte der TuS den Führungstreffer. Seitens der
TuRa-Abwehr stand man noch nicht stabil, was der 10er von Niedereimer
eiskalt ausnutzte. TuRa war nach dem frühen Schock wach und kam durch
Patrick auch zu einer guten Torchance in der 6. Minute. Doch er verzog
den Ball knapp. Eine Minute später traf Maik nur den Außenpfosten.
Der Himmel wurde nun dunkeler und der Regen stärker.
Offensichtlich zum Nachteil der TuRaner Abwehr. Kurt analysierte das
Geschehen in der 14. Minute treffend: "Wir kriegen das Dingen da nicht
raus". Denn so war es auch. Der TuS nutzte das Chaos in der Freienohler
Abwehr zum 2:0. Knapp eine Viertelstunde später gab es dann einen
erneuten Black-Out. Allerdings keinen kollektiven. Christoph Flüchter spiele
den Ball im eigenen 16er mit der Hand, woraufhin Schiedsrichter Rizzo
Elfmeter geben musste. Der 10er der Gastgeber ließ Julian bei dessen
Ausführung keinerlei Chance und erhöhte auf 3:0. Das war es wohl,
dachten einige. Libero Mo versuchte seine Mannschaft noch mal
wachzurütteln. Nachdem er den gelben Karton gesehen hatte schrie er:
"Das machen wir jetzt genau so weiter." Zur Freude und auch zum
Erschrecken der mitgefahrenen Freienohler Fans.
Da sich bis zur 40. Minute nicht mehr viel tat, freuten sich alle auf
den Halbzeitpfiff. Aber dann sollten noch fünf verrückte Minuten folgen.
Denn "Mattin" konnte plötzlich und etwas unerwartet auf 1:3 verkürzen.
Er wuchtete einen langen Kopfball, unhaltbar für den Gästekeeper, ins
lange Eck. Kurt war mit dem Anschlusstreffer offensichtlich sehr
zufrieden, denn er wollte viel zu früh in die Kabine verschwinden. Der
Freienohler Anhang musste ihn lautstark vom Platz zurückbrüllen. Und das
war auch gut so: Denn Daniel "Mattin" Stirnberg bekam den Ball noch mal
im gegnerischen Strafraum auf die Rübe. Allerdings wurde der Kopfstoß
zur Bogenlampe, woraufhin sich der Torhüter des TuS abwendete. Und dann?
War das Dingen zum Erstaunen aller drin. Tomislav Piplica hätte das
besser machen können, was Uelle auch gleich lautstark von sich gab. Dann
folgte der richtige Halbzeitpfiff. Die Zuschauer stürmten in der Pause
das schmucke Sportheim von Niedereimer, um sich einiger klatschnassen
Klamotten zu entledigen und warme Getränke aufzunehmen.
Nach dem Pausenkaffee hatte dann auch Petrus ein Einsehen und schraubte
die niederfallende Regenmange deutlich nach unten. Viel Grund zur Freude
hatte der TuRa-Anhang aber nicht. Denn drei Minuten nach Wiederanpfiff
bekam der TuS den nächsten Elfmeter. Mattin hatte das Bein stehenlassen
und ein gegnerischer Stürmer dies dankbar und clever angenommen. Die
Heimmannschaft verwandelte wieder sicher vom Elfmeterpunkt und nahm TuRa
II so Schwung raus. Die zweite Hälfte plätscherte auf dem nassen
Untergrund dann etwas dahin. TuRa machte Druck und Niedereimer stellte
sich hinten rein. Sie versuchten das Spiel zu zerstören und ließen sich
immer wieder fallen. Mit schauspielerischen Einlagen sollte Zeit von der
Uhr genommen werden. In der 81. Minute gelang es TuRa II dann endlich,
die Kirsche über die Linie zu bringen. Kapitän Henke gelang der
Anschlusstreffer nach einem langen Freistoß. Da TuRa die Abwehr auf
"Mann gegen Mann" umgestellt hatte, konnten die Gastgeber jetzt auch
einige gefährliche Konter fahren. TuRa schmiss in den letzten Minuten
alles nach vorne, hatte aber kein Glück mehr und musste sich so bei
einem spielstarken Gegner geschlagen geben.
Ein Unentschieden hätte dieses Spiel durchaus verdient gehabt, aber
seitens der Freienohler braucht man den Kopf nicht hängen lassen.
Immerhin hat der TuS letztes Jahr noch eine Liga höher gespielt und
gehört dieses Jahr sicherlich zu den Aufstiegskandidaten. |