Am NRW Wahlsonntag trafen die beiden
besten Rückrunden-Teams der C-Liga 1 aufeinander. Rumbeck reiste
als punktgleicher Tabellenzweiter zum Spitzenreiter nach Freienohl. Als
Wahlhelfer Uelle nach seinem Dienst den Rasenplatz der Küppelkapfbahn
erreichte, staunte er nicht schlecht. Viele Minuten hatte er nicht
verpasst. Aber einen unglaublichen Auftakt seiner favorisierten TuRa II
Mannschaft. Nach sage und schreibe 38 Sekunden klingelte es zum ersten
Mal. Nouhi brachte eine Bogenlampe aufs Tor, die sich genau in den Knick
senkte und so für großen Jubel sorgte. Dieser wurde drei Minuten später
verstärkt, als Steffen Müller ins Tor traf. Er trat einen Freistoß aus
rund 17 Metern in die Mauer und verwandelte den Abpraller bärenstark.
Der Gast war früh geschockt, aber keineswegs entmutigt. Die Rumbecker
rissen das Spiel nach dem 2:0 an sich und erhöhten den Druck auf die Freienohler, die
sich in der Folgezeit nicht mehr offensiv entfalten konnten. Das Spiel
wurde hart geführt sodass der gewohnt solide agierende Schiedsrichter Krupa einiges zu tun hatte. Er rief bereits nach 20 Minuten die Kapitäne
zu sich, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Dies gelang aber nicht wirklich und so musste
er in der Folgezeit zahlreiche farbige Kartons in die Höhe recken.
Nach etwa einer halben Stunde machte sich auch der mitgereiste Anhang
aus Rumbeck bemerkbar. Die Zuschauer waren zuversichtlich, dass ihre
Mannen bald etwas Zählbares abgreifen würden. Und so war es dann auch.
Das Tor, das in der Luft lag, erzielte der wuchtige Stürmer Alexander
Müller. Der Anschluss war logisch, da der Gast mehr getan hatte. Die
Freienohler Fans bekamen es mit der Angst zu tun. Würde man nach dem
glorreichen Start doch noch Punkte lassen? Die Ängstlichkeit verflog
dann allerdings im Nu. Steffen Müller machte sich nämlich direkt nach
dem Anstoß auf den Weg in des Gegners Strafraum. Er wurde mit einem
sensationellen Hackentrick von Hepner in Szene gesetzt und verwandelte
dann kaltschnäuzig per Außenrist. 3:1 für TuRa. Der befreiende Jubel war sicherlich
bis ins Freienohler Dorf hinein zu hören.
Nach der zwei Tore Führung hätte TuRa II dehn Sack dann zumachen müssen.
Hepner, Günther und noch mal Hepner scheiterten vor dem Pausenpfiff
freistehend. Dann ging es in die Kabinen respektive an den
Getränkewagen. Nach der furiosen Halbzeit brauchten zahlreiche Fans ein
Beruhigungsbierchen.
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff schien dann die Entscheidung gefallen
zu sein. Victor Günther kam zum Schuss, bei dem Gästekeeper Grossert
keine gute Figur machte und den Ball in die Maschen durchließ. TuRa
führte mit 4:1. Aber nur vier Minuten später war der Gast wieder dran.
Nachdem sich ein Rumbecker über die Außenbahn durchgesetzt hatte, hatte
sein Kollege in der Mitte keine Mühe zum 2:4 zu treffen. Die Rumbecker
hatten es nun eilig. Sogar so eilig, dass sie den Anstoß nach dem
Treffer selbst ausführen wollten. Das hat die Welt noch nicht gesehen!
Nach dem zweiten Treffer, hatte Rumbeck sogar die Möglichkeit auf
3:4 zu verkürzen. In der 59. und 65. Spielminute wurden gute Chancen
vergeben.
20 Minuten vor Schluss erhöhte der Gast den Druck noch mal. Es war
ohnehin ein Kampfspiel, nun nahm die Intensität aber deutlich zu.
Nachdem der Unparteiische schon einige male Gelbe Karten zeigen musste,
war es in der 81. Minute zeit für den ersten Platzverweis. Nach einem
harten Foul wurde ein Rumbecker des Platzes verwiesen. Er bekam glatt
rot. Freienohl war von nun an in Überzahl, konnte dies aber nicht
wirklich nutzen. Gelegentliche Konter wurden nicht finalisiert. Die
Gäste gaben sich keinesfalls geschlagen und schafften es sogar noch, den
Anschlusstreffer zum 3:4 herzustellen. Direkt nach dem Tor lies sich ein
Gast allerdings zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde ebenfalls, mit
glatt rot, des Feldes verwiesen. Nun hieß es 11 gegen neun. Rumbeck kam
in zweifacher Unterzahl noch zu einigen Standards in der Nähe des
Freienohler Kastens, etwas Zwingendes passierte aber nicht mehr.
Die endgültige Entscheidung fiel dann in der üppigen Nachspielzeit.
Victor Günther wurde bei einem Konter von den Beinen geholt. Da dies im
16er stattfand gab es folgerichtig einen Elfmeter. Dieser wurde dann von
Blank sicher verwandelt. Nach dem Abpfiff der Spielzeit war der Jubel
riesig. Alle, bis auf den verletzten Maik, der von Mutter Bürger ins
Krankenhaus gefahren werden musste, freuten sich über das Erreichte: Rumbeck zwei mal in einer
Saison geschlagen und damit vorerst im Titelrennen abgehängt.
Da war es
nur logisch, dass man den Triumph ausgekostete und bis in den späten
Abend feierte. |