Mit stattlichen 11
Fußballspielern ging es zum Auswärtsspiel nach Mellen. Es mussten mal
wieder einige Leute zur Ersten abgegeben werden und Trainer Pothmann mahnte vor
dem Spiel in der Kabine: „Bitte verletzt euch nicht!“
Auf dem viel zu lang gewachsenen Geläuf ging es mit einer Verzögerung
los, da die Heimmannschaft erst noch die Linien abziehen musste. Nach
dem Anpfiff brauchten die Anhänger von Mellen nicht lange warten, bis sie
das erste Mal jubeln durften: Bereits nach sechs Minuten landete der
Ball im Tor. Danach kehrte Ruhe ein. Mellen war zwar überlegen, konnte
das Ergebnis aber nicht höher schrauben. Nach circa 20 Minuten musste
das Spiel dann unterbrochen werden. Ein Mellener-Spieler war ohne
Fremdbeteiligung umgeknickt und forderte lautstark einen Krankenwagen.
Dieser kam dann auch und nahm den Verletzten mit, dem an dieser Stelle
gute Besserung von der Freienohler Reserve gewünscht wird.
Nach dem Wiederanpfiff folgte der große Regen, der sich mit
tiefschwarzen Wolken ankündigte. Während das Nass vom Himmel fiel,
fingen sich die Tabellenletzten aus Freienohl die Treffer zwei und drei
(45+9 Min + 45+11 Min). Als der Schiedsrichter nach 68 Minuten zur Pause
pfiff, schienen die Verhältnisse auf dem Platz geklärt.
Direkt nach Wiederanpfiff ließ Mellen eine dicke Chance liegen, um auf
4:0 zu erhöhen. Im Gegenzug machte es TuRa II besser. Andre Müller
konnte nach Pass von Fabian Beckmann zum 1:3 einnetzen. Nach dem
Anschlusstreffer hatte Freienohl gelegentlich und Mellen zahlreich die
Chance, weitere Tore zu erzielen. Es dauerte aber bis zur 78.
Spielminute, bis wieder ein Ball im Netzt zappelte. Zum vierten Mal im
Freienohler…
Das war es nun endgültig, dachten wohl 100% der Spieler, Funktionäre und
Besucher. Doch in der 88. Minute gelang Alt-Herren-Trainer Andreas Lobe
das 4:2 auf Pass von A-Jugend-Spieler Franz-Josef Staudinger. Letzterer
erzielte zwei Minuten später, also in der 90., den 4:3 Anschluss. Andre
Müller legte auf.
In den 180 Sekunden Nachspielzeit sah erst der TuRa II Verteidiger
Beckmann Gelb-Rot und dann alle, wie der Freienohler Klauke (ebenfalls
Verteidiger, aber lauffreudiger Not-Stürmer) frei auf den Torwart der
Mellener losstürmte. In allerletzter Sekunde gelang es ihm aber nicht,
Keeper Kapp zu überwinden.
So blieb es aufgrund des klaren Chanchenplus des SV RW beim verdienten
aber „glücklichen Sieg“ (Zitat Mellen) für die Heimmannschaft. Freienohl
hat zumindest einen moralischen Punkt mitgenommen, da die technisch
kannibalisierte Truppe für die extremen Verhältnisse gut funktioniert
und bis zur allerletzten Sekunde Moral bewiesen hat. |