Kalt
war es heute in der heimischen Küppelkampf-Arena. Kalt und feucht. Zum
Glück hatte sich der Wettergott aber nicht vorgenommen, während der 90
Minuten Spielzeit seine Regenpforten zu öffnen. Und das war auch gut
so. Denn das Spiel war geprägt von Torchancen und Fouls. Ein noch
feuchterer Untergrund wäre bei letzteren sicherlich noch gefährlicher
geworden. Mit Marius, der heute an Krücken vor Ort war, haben wir ja
schon einen Schwerverletzten zu beklagen. Neben Marius fehlten heute
noch zahlreiche Akteure wegen Hochzeit, Urlaub und sonstigen Veranstaltungen.
Der angeschlagene Roland war deswegen der einzige Auswechselspieler auf
der Ersatzbank.
Das Spiel ging direkt so los, wie man es von den punktgleichen Teams
erwarten durfte. In der Anfangsviertelstunde kam es zu guten Chancen
hüben wie drüben. Mo, der heute in den Sturm gestellt wurde, hatte
dabei die beste. Neben dem guten Offensivspiel von TuRa blieb aber nicht
unbemerkt, dass man in der Abwehr Probleme hatte. Ein manches Mal hätte
sich der übersichtliche Anhang an der Seitenlinie gewünscht, dass das
Leder einfach mal rausgedroschen wird.
Das Spiel wurde auch in den letzten 30 Minuten der ersten Hälfte nicht
langsamer oder fairer und es gab auch weiterhin gute
Einschussgelegenheiten auf beiden Seiten. Horst und Mo hätten treffen
müssen. Allerdings hätte man, trotz der größer werdenden Dominanz,
auch durchaus in Rückstand geraten können. So trennte man sich zur
Halbzeit schiedlich, friedlich 0-0.
Nach dem heißen Pausenkaffee hatte TuRa den klar besseren Start.
Bereits nach vier Spielminuten durften die TuRaner erstmals jubeln. Mo
hatte eine harte Flanke in den Strafraum geschlagen, die der
Erlenbrucher Libero unglücklich ins eigene Tor lenkte. Zwei Minuten
später wurde ein Schuss von Horst gefährlich abgefälscht. Doch der
Gästekeeper hatte Glück und konnte das Leder noch so eben festhalten.
Nur weitere drei Minuten später trat dann wieder Mo in Erscheinung. Er
wurde schön freigespielt und hatte keine Mühe, das Leder aus kurzer
Distanz zum 2:0 einzuschieben. Das Spiel schien entschieden. Aber noch
waren ja einige Minuten zu spielen.
Nachdem Mo eine weitere gute Chance nicht in ein Tor umwandeln konnte,
konterte Erlenbruch und kam nach 69 Minuten etwas überraschend ran. Die
Gästetruppe wurde nun lautstark und feuerte sich heftig an. Für den
ein oder anderen Freienohler offensichtlich zu heftig, da man jetzt das
Heft aus der Hand gab. Das Selbstvertrauen war auf einmal weg. In der
73. Minute hatte die Truppe aus Neheim eine sehr gute und nur fünf Minuten
später sogar eine hundertprozentige Chance, die aber beide nicht für
Zählbares reichten. Aber die Gäste kämpften weiter und TuRa ließ
sich weiter hinten reindrängen. Und so kam es dann doch noch, wie es in
solchen Situationen oftmals kommen muss: Fünf Minuten vor dem Abpfiff, des
überragenden Schiedsrichters Klaus Zweimann, gelang den tapfer
kämpfenden Erlenbruchern der Ausgleichstreffer. Der auch gleichzeitig
den Endstand markierte.
Nach der 2:0 Führung hat TuRa II natürlich zwei Punkte und den Sieg
verschenkt. Man hatte genug Möglichkeiten einen weiteren Treffer zur
Vorentscheidung zu erzielen. Anderseits hat sich aber auch mal wieder
gezeigt, dass man mit einer solchen Führung noch nicht durch ist und
immer weiterkämpfen muss. So, wie es uns der Gegner heute vorgemacht
hat...
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