Vorgeplänkel:
Es
geht wieder los. Die Saison 2011/2012 hat mit ihren Regeländerungen ein
großes Spannungspotential. Es geht nicht nur um den Aufstieg in die
B-Liga, sondern auch um den Abstieg in die D-Liga. Eine Neuheit, in
welche die Freienohler Reserve natürlich nicht involviert werden will.
Zum Start der neuen Spielklasse geht es gegen GW Arnsberg II. Einen
Gegner, den man in der letzten Serie mit 3:0 und 5:0 besiegt hat. Daher
sollten die drei Punkte auch in Freienohl bleiben.
Personell gab es verletzungs-, sperr- und sonstnochwasbedingt einige
Änderungen. Torwart-Ikone Elfi Erlmann, der vom guten alten Püddi beim
Aushelfen am 30.04.2006 den Spitznamen "Küppel-Koloss" bekam (Spielbericht
vom 30.04.2006), stand zwischen den Pfosten. Als Stürmer
liefen die Mittelfeldstrategen Horst und Maik auf. Die Libero-Position
wurde von Kampi übernommen.
Die erste Hälfte:
Und es begann gleich so, wie man sich das als TuRa-Anhänger vorstellt.
Bülent setzte in der dritten Minute einen Distanzschuss an, der auf die
Latte tischte, bevor er ins Toraus ging. Sieben Minuten später tauchte
Horst vor dem Tor des Gegners auf und wollte, wie Zuseher Jens A.
treffen bemerkte, den Schlaudraff machen und den Ball mit dem rechten
Außenrist ins kurze Eck schlenzen. Dies gelang im aber nicht so ganz,
sodass der Ball am Tor vorbeitrudelte.
Nur zwei Minuten nach der Aktion musste der "Küppel-Koloss" das erste
Mal eingreifen. Nach einem flachen Schuss aus der Halbdistanz tauchte er
ab und holte das Dingen mit einer Hand aus der Ecke. Gelernt ist
gelernt, was die Zuschauer mit Applaus bedachten.
Im Verlauf der weiteren 30 Minuten hatte TuRa das Heft in der Hand und
erspielte sich einige Halbchancen. Etwas Zählbares kam aber nicht
heraus.
Die zweite Hälfte:
Kurz nach dem Wiederanpfiff sah man eine ähnliche Szene wie in der
ersten Hälfte. Diesmal war es Nils, der aus 20 Metern Entfernung auf das
Tor schoss und das Leder in die Arme des Arnsberger Torhüters bugsierte.
Nur drei Minuten später stand dann plötzlich Eugen frei vor dem Tor der
Arnsberger, schoss den Ball aber ebenfalls genau in die Arme des grün-weißen
Keepers. Und 10 Minuten später gab es fast eine identische Szene, die
damit endete, dass Torhüter Tim Lichtenberg wieder das runde Dingen in seinen
Armen hielt. Nur fünf Minuten später war es wieder Eugen, der eine gute
Chance hatte, die aber wieder genau in den oberen Extremitäten des
Torwächters endete.
Man merkte nun, dass die Stimmung auf dem Platz schlechter wurde.
Zumindest bei den Freienohlern. Man ging sich verbal an. Mittlerweile
war Goalgetter Victor eingewechselt worden, was sichtlich Schwung auf den
Platz brachte. Der blitzschnelle Stürmer wurde von nun an gesucht und
oftmals auch gefunden. Nach 68. Minuten schoss er das erste mal auf des
Gegners Kasten. Freienohl war in den letzten 20 Minuten drückend
überlegen. Ein Tor lag in der Luft.
Nach 71 Minuten hatte der ebenfalls eingewechselte Eldin einen
Riesenchance, die aber wieder mitten in den Armen des Torhüters landete.
Die Duplizität der Schuss-in-Arme-Ereignisse war echt komisch. An der
Seitenlinie wurde schon diskutiert ob der abgewanderte Torschützenkönig
der vergangenen Saison, Patrick, eine der Chancen weggemacht hätte.
Wenn man so viele Chancen hat und dann keine wegmacht, rächt sich das
einer Fußballweisheit zufolge. 15 Minuten vor Spielschluss deute sich
dies an. Elfi hatte bei der Situation aber aufgepasst und konnte einige
Meter außerhalb seines 16er, in Neuer-Manier, klären. Zwei Minuten
später war dann wieder TuRa II an der Reihe. Tarik feuerte einen Fernschuss
ab, der bezeichnenderweise in den Armen des Arnsberger Torhüters
landete. Wiederum zwei Minuten später gab es dann eine gefährliche
Situation gegen die Freienohler. Die Arnsberger kamen in den 16er der TuRaner, schossen den Ball aber deutlich über den Querbalken. Einige
Sekunden später wäre es dann fast passiert. Ein Arnsberger Spieler
machte sich mutterseelenallein auf den Weg, die überraschende Führung zu
erzielen, konnte aber in letzter Millisekunde vom starken Elfi mit einer
Fußabwehr am Führungstreffer gehindert werden.
In den letzten 10 Minuten gab es dann nur noch TuRa - und zwei Tore. Das
erste fiel in der 84. Victor kämpfte sich, in bekannter Art, an der
Außenbahn durch, bediente Eugen und der netzte dann aus kurzer Distanz
ein. Der Jubel hallte aber nicht lange durch die Küppelkampfbahn. Schiedsrichter Reichelt
sah den Ball vorher im Toraus. Eine
Millimeterentscheidung.
Drei Minuten später hatte Kampi dann die Führung auf dem Fuß. Den Libero
hielt nichts mehr hinten. Als er dann aus guter Position, halbrechts,
draufhielt, ging das Leder nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Nach
der Aktion musste der Schiedsrichter bei Trainer Kurt nachfragen, wie
lange denn noch zu spielen sei, da seine Uhr nicht mehr richtig
funktionierte. Sportlich fair hob Kurt zwei Finger, deutete aber an,
dass man auch noch nachspielen müsse.
In den zwei verbleibenden Minuten kamen Victor und Maik jeweils noch zu
besten Gelegenheiten, die aber auch nicht genutzt werden konnten. In der
Nachspielzeit gab es dann einen befreienden Jubel der Freienohler, der
jäh von einem Pfiff abgewürgt wurde. Was war passiert? Nach einen Flanke
stand Eldin plötzlich völlig frei im 5er der Arnsberger und drückte den
Ball über die Linie. Doch Schiedsrichter Reichelt konnte das Tor seiner
Ansicht nach nicht geben, da er Eldin im Abseits ahnte. Diese
Einschätzung der Lage war wohl eine Fehlentscheidung. Kurz darauf folgte der Abpfiff,
der die grün weißen Arnsberger final jubeln ließ.
Nachgeplänkel:
Die neue Saison beginnt suboptimal. Gegen die Arnsberger
hatte man sich eigentlich drei sichere Punkte ausgemalt. Am Ende ist nur
einer übriggeblieben. Zu wenig. Die Torhüter waren mit Abstand die besten Männer auf dem
Platz. Hüben wie drüben.
Nächste Woche muss Presse-Praktikant Uelle ran,
da Edel gegen T. Neheim Hüsten "verhindert" ist. Hoffentlich bringt er
und der Rest der Truppe drei Punkte mit, damit man das Mitspielen im
oberen Tabellendrittel nicht ad acta legen muss.
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